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Besonderheiten in der Handgelenkendoprothetik beim Rheumatiker
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Veröffentlicht: | 27. August 2021 |
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Fragestellung: Trotz Verbesserung der medikamentösen Therapie bei Patienten mit Erkrankungen aus dem rheumatologischen Formenkreis, z.B. durch die Einführung von Biologika, kann eine dauerhafte, vollständige Remission nicht bei allen Patienten und Krankheitsbildern erzielt werden. Bei manchen Patienten finden sich im Krankheitsverlauf Destruktionen mehrerer Gelenke, welche die Bewegung der Patienten und eine selbständige Versorgung im Alltag erschweren können.
Methodik: Die Ziele der Handgelenkendoprothetik bei fortgeschrittener posttraumatischer oder rheumatischer Arthrose des Handgelenkes sind Verbesserung der Beweglichkeit, Linderung der Schmerzen und langfristige Standzeiten mit möglichst seltenen Revisionsoperationen. Entscheidend für den Erfolg der Handgelenkprothetik sind, neben einer sorgfältigen Indikationsstellung, die Operationstechnik und eine adäquate Nachbehandlung.
Die technische Durchführung der Implantation einer Handgelenkendoprothese ist bei einer posttraumatisch arthrotischen Panarthrose prinzipiell die gleiche wie bei einer rheumatologischen Grunderkrankung. Allerdings sind beim Rheumatiker bei der Primär- und Wechselendoprothetik krankheitsspezifische Besonderheiten zu beachten. Aufgrund der nicht selten miterkrankten Sehnen (z.B. Spontanrupturen) und Bänder (z.B. mit Instabilitäten) sowie der allgemein höheren Neigung zu Synovialitiden, ist die Indikationsstellung sehr streng zu stellen. Weiterhin müssen z.B. Sehnenrupturen gleichzeitig mit therapiert werden, um eine gute Funktion zu erzielen.
Ergebnisse: Ziel unseres Beitrages ist die beispielhafte Darstellung von Problemen bei und nach Implantation einer Handgelenksendoprothese bei Rheumapatienten aus dem eigenen Patientengut und von auswärtig voroperierten Patienten. Nicht immer kann man den Patientenwunsch nach Erhaltung der Beweglichkeit insbesondere des Handgelenkes erfüllen. Wann macht ein Prothesenwechsel Sinn, wann sollte man besser versteifen.
Schlussfolgerung: Die Komorbiditäten im Zusammenhang mit einer rheumatologischen Erkrankung, wie Verminderung der Knochenstabilität durch Defekte, Zysten und Osteoporose, Synovialitiden, Destruktionen von Sehnen, Infektionen und Wundheilungsstörungen, führten in unserem Patientengut zu einer erhöhten Komplikations- und Folgeoperationsrate im Vergleich zu degenerativen oder posttraumatischen Panarthrosen. Die häufigsten Gründe für Revisions- und Folgeoperationen werden anhand von Fallberichten erläutert.