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61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

02. bis 04. September 2021, Münster

Die Behandlung einer posttraumatischen ulnocarpalen Translokation mittels Orthofix Galaxy® Bewegungsfixateur

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Claudia Schmidt - Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Jena, Friedrich Schiller Universität, Jena, Germany
  • Marco Dutschke - Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Jena, Friedrich Schiller Universität, Jena, Germany
  • Mark Unthan - Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Jena, Friedrich Schiller Universität, Jena, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 02.-04.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dgh42

doi: 10.3205/21dgh42, urn:nbn:de:0183-21dgh427

Veröffentlicht: 27. August 2021

© 2021 Schmidt et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bei der ulnocarpalen Translokation handelt es sich um eine schwere Handgelenksinstabilität bei der der Carpus entlang der radiocarpalen Gelenkfläche nach ulnar disloziert. Gehäuft findet sich diese bei Patienten mit rheumatoider Arthritis als Folge der erosiven und ligamentären Veränderungen. Bei einer posttraumatischen ulnocarpalen Translokation (PUCT) finden sich ausgeprägte Kapsel- Band Verletzungen, welche zu einem ulnaren Shift führen. Aufgrund ihrer Seltenheit sind zumeist nur Einzelfallberichte publiziert.

Nativröntgenologisch zeigt sich eine radiocarpale Instabilität durch eine Zunahme der ulnaren Translokation im Bezug des Os lunatum auf die Fovea lunata. Dieses kann mittels Gilula Methode (lunate uncovering (LU)) bestimmt werden. Ein LU von über 44% spricht für eine PUCT.

Die Therapieoptionen sind limitiert und beschränken sich zumeist auf Bandrekonstruktion mit folgender Ruhigstellung. Das Outcome ist oftmals schlecht und hat meist eine Handgelenksarthrodese zur Folge.

Methodik: Ein 42jähriger Hobbysportler stellte sich mit einer Handgelenksdistorsion vor, nachdem er einen Fußball abgewehrt hat. Es erfolgte mittels Nativröntgen und CT der Frakturausschluss (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Behandlungsverlauf Nach 6 Wochen und einem Instabilitätsgefühl fiel bei einer Kontrolle ein Shift des Carpus nach ulnar auf. In gehaltenen Aufnahmen zeigte sich ein LU von 56%. In der Handgelenksarthroskopie zeigte sich eine zerrissene dorsale und radiale Kapsel. Nach Bandnaht der Kapsel wurde ein Fixateur externe angelegt. Nach 5 Wochen wurde dieser auf einen Orthofix Bewegungsfixateur mit multidirektionalem Drehzentrum für weitere 5 Wochen gewechselt und mit frühfunktioneller Beübung begonnen.

Ergebnisse: Nach 2 ½ Jahren zeigt sich ein gutes klinisches Ergebnis mit einer Beweglichkeit von Handgelenksflexion/-extension 40°/0°/50° sowie Ulna-/Radialduktion 20/0/25° bei vollständigem Faustschluss. Nativröntgenlogisch zeigt sich kein LU mit regelrechter Gelenkstellung.

Schlussfolgerung: Durch offene Rekonstruktion der Kapsel- und Bandstrukturen sowie Anlage eines Bewegungsfixateurs mit frühzeitiger Beübung konnten wir ein sehr gutes Ergebnis erreichen.