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61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

02. bis 04. September 2021, Münster

Unterstützende Verwendung des CRPS-Severity Scores im zeitlichen Verlauf der Erkrankung

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 02.-04.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dgh23

doi: 10.3205/21dgh23, urn:nbn:de:0183-21dgh231

Veröffentlicht: 27. August 2021

© 2021 Asmus.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die klinische Beurteilung bei Patienten mit CRPS oder CRPS-NOS (CRPS-not otherwise specified) sowie den überlappenden Krankheitsbildern von neuropathischen bis nozizeptiven Schmerzsyndromen bleibt eine klinische Herausforderung. Bei der Beurteilung der Schwere und des zeitlichen Verlaufes könnte der CRPS-Severity Scores Scores in Ergänzung z.B. zum DASH etablieren.

Methodik: Entsprechend einer retrospektiven Auswertung wurden bei 126 Patienten mit gut dokumentierten klinischen Befunden mit CRPS und CRPS-NOS im Verlauf ihres klinischen Aufenthaltes der CSS (CRPS Severity Scores) bestimmt und im Vergleich zum zeitlichen Beginn der Symptomatik ausgewertet.

Ergebnisse: In der Auswertung von 126 Patienten ergab sich bei 110 Patienten ein CRPS. Bei der Untersuchung der CRPS-Patienten im zeitlichen Ablauf konnten kaum Veränderungen oder Unterschiede in der Anzahl der Symptomausprägung dargestellt werden, sondern eher eine Veränderung in der qualitativen Ausprägung. Dazu wurden 3 Gruppen aufgestellt, deren Diagnosestellung < 60 d, zwischen 60 und 120 d und >120 d zurücklag. Dabei zeigte sich in der Anamnese bei der mittleren Zeitgruppe eine bedeutend geringere Anzahl von trophischen Veränderungen und bei den frühen CRPS-Fällen eine geringe Ausprägung von Temperaturveränderungen. Bei der mittleren Gruppe hingegen fanden sich von allen Patienten am häufigsten Veränderungen in Temperatur und Hautfarbe. Objektiv gesehen zeigten sich im Verlauf das größte Ansprechen der Therapie in der mittleren Gruppe bei Rückgang der Symptome Temperatur, Hautfarbe und Schweiß, während in allen Gruppen kaum Veränderungen in den Symptomen Ödem, Trophik und Motorik zu erkennen waren.

Die Absolutanzahl des CSS ist in den Gruppen nur gering unterschiedlich und erlaubte in der vorliegenden kleinen Gruppe von CRPS-NOS Patienten keine eindeutige Abgrenzung. In der bisherigen nur vereinzelt vorliegenden Literatur wird hingegen ein CRPS mit unter 7 Punkten in der Gesamtzahl als unwahrscheinlich angesehen und eher als ein neuropathisches Schmerzsyndrom bewertet. Im Gegensatz dazu zeigt sich die Verteilung der einzelnen Symptome vergleichbar mit der aktuellen Literatur, wobei beim CRPS-NOS die Symptome Allodynie, Temperatur und Hautfarbe auch im zeitlichen Verlauf kaum vertreten sind.

Schlussfolgerung: Eine breitere Anwendung des Scores bzw. der Einzelsymptome unterstützt die Abschätzung im Fortgang der Erkrankung sowie der erwarteten Prognose und kann in der Routine als zusätzliche Erhebung sinnvoll und einfach ergänzt werden.