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59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

11. - 13.10.2018, Mannheim

PNEUMANUS, eine neuartige Schiene zur Therapie von Fingerkontrakturen

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Andreas Felix Klenner - St. Barbara Klinik Hamm GmbH, Hamm, Germany
  • Krisztina Klenner - Mariannen Hospital Werl, Werl, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Mannheim, 11.-13.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dgh088

doi: 10.3205/18dgh088, urn:nbn:de:0183-18dgh0883

Veröffentlicht: 10. Oktober 2018

© 2018 Klenner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Hochgradige Finger-Beugekontrakturen bergen die Gefahr von Verletzungen bei der operativen Behandlung, wobei das Risiko von Komplikationen auch vom Ausmaß der Beugekontraktur abhängig ist. Dies gilt für Erkrankungen, wie den Morbus Dupuytren, aber auch andere Kontrakturen, die zum Beispiel auf dem Boden von Verletzungen oder Infektionen zustande kamen.

Es ist deshalb wünschenswert, das Streckdefizit bei Finger-Beugekontrakturen präoperativ zu minimieren.

Die Streckbehandlung von Beugekontrakturen kann durch invasive und nicht-invasive Methoden erfolgen. Invasive Methoden können mit ernsthaften Komplikationen assoziiert sein und erfordern eine gute Compliance. Nicht-invasive Methoden scheitern oft am Ausmaß der Kontrakturen und verfügbare Schienen können bei hochgradiger Beugestellung der Finger nicht mehr eingesetzt werden. In der Literatur sind nur wenige technische Lösungen oder Apparaturen beschrieben, die allerdings nicht für den Markt verfügbar sind.

Methodik: Es bestand der Bedarf an einem nicht-invasivem Produkt, mit welchem auch hochgradige Fingerkontrakturen therapierbar sind, welches einen sehr guten Komfort mit gleichzeitig maximaler Adaptationsfähigkeit verbindet und welches für alle Patienten erhältlich ist.

Dies führte zur Entwicklung von PNEUMANUS, einer Kombination aus Schiene, Luftkissen und Manschette, die die Erfordernisse einer derartigen präoperativen Behandlung erfüllt, aber auch in der postoperativen Nachbehandlung eingesetzt werden kann.

PNEUMANUS funktioniert nach dem 3-Punkte Abstützprinzip. Durch die Kombination der Materialien entsteht eine gerichtete Luftverteilung und eine an zwei Punkten fokussierte Druckausübung auf die Hohlhand, an den Handballen und an den Fingern. Der Gegendruck wird durch eine Manschette an der Handrückenseite erzeugt.

Ergebnisse: Die Anwendung der Schiene ist einfach und stufenlos möglich. Dadurch lässt sich PNEUMANUS sehr gut an die Finger-Kontraktur anpassen.

Mit PNEUMANUS kann somit eine sanfte Streckquengelung, wie sie sowohl für den Patientenkomfort und für die Patientencompliance, aber auch für den Erfolg der Dehnung der kontrahierten Gewebsstrukturen auch auf zellulärer Ebene erforderlich ist, auch bei hochgradigen Finger-Beugekontrakturen angewendet werden.

Schlussfolgerung: Mit PNEUMANUS ist erstmals ein nicht-invasives Produkt auf dem Markt erhältlich, mit welchem auch hochgradige Beugekontrakturen therapiert werden können. Aufgrund seiner Eigenschaften gewährleistet es für Patienten ein Höchstmaß an Komfort und Akzeptanz.