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59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

11. - 13.10.2018, Mannheim

MyHand VR – Virtual Reality gestützte Handrehabilitation

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Jonas Kolbenschlag - Klinik für HPRV, Tübingen, Germany
  • Dominik Bender - Klinik für HPRV, Tübingen, Germany
  • Andrea Wenger - Klinik für HPRV, Tübingen, Germany
  • Adrien Daigeler - Klinik für HPRV, Tübingen, Germany
  • Martin Butz - Cognitive Modelling, Computer Science & Psychology, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Johannes Lohmann - Cognitive Modelling, Computer Science & Psychology, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Mannheim, 11.-13.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dgh077

doi: 10.3205/18dgh077, urn:nbn:de:0183-18dgh0777

Veröffentlicht: 10. Oktober 2018

© 2018 Kolbenschlag et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung:

Die funktionellen Ergebnisse nach schweren Handverletzungen hängen neben der primären Versorgung insbesondere von der Rehabilitation ab. Neben der physio- und ergotherapeutischen Beübung stellen die durch den Patienten selbstständig durchgeführten Bewegungsübungen einen entscheidenden Bestandteil der Nachbehandlung dar.

Allerdings mangelt es teilweise an Motivation und Compliance der Patienten sowie an der Verfügbarkeit ambulanter Therapiemaßnahmen. Daher erscheint ein gut verfügbares System welches Patienten mit schweren Handverletzung in ihrer Rehabilitation anleitet und motiviert mehr als wünschenswert.

Die Anwendung virtueller Realitäten (VR) konnte bereits in vielen Bereichen sehr gute Ergebnisse zeigen. Zusammen mit einer spielerischen Herangehensweise („Gamification“) erwarten wir intensivere und zielgerichtetere eigenständige Bewegungsübungen zur Unterstützung der ambulanten Therapien und damit potentiell ein besseres funktionelles Ergebnis.

Methodik: Um ein möglichst kostengünstig verfügbares System anbieten zu können verwenden wir nur kommerziell erhältliche Hardware einschließlich eines Kamerasystems welche die Hände des Patienten im Raum abgreifen und in die VR portieren kann.

Die entwickelten Bewegungsmodule leiten den Patienten gezielt an und dieser kann in der VR seine Hände nutzen um bpsw. Blöcke zu stapeln oder Koordinationsaufgaben durchzuführen. Sämtliche funktionellen Parameter (Zeit bis zum Erfüllen der Aufgabe, maximale Beschleunigung der Hand, Zeit des Faustschlusses, etc.) werden im Hintergrund fortlaufend erfasst und können so zum Erheben eines Ausgangsbefundes sowie zur Evaluation der Veränderung im Verlauf der Rehabilitation genutzt werden.

Ergebnisse: Aktuell werden die entwickelten Bewegungsmodule ausgearbeitet und bei stationären Rehabilitationspatienten und Patienten mit verschiedenen Erkrankungen der Hand sowie gesunden Kontrollen genutzt um grundlegende Daten zu sammeln und mit den bereits erhobenen Daten (DASH, ROM) abzugleichen. Vorgestellt werden sollen die erarbeiteten Übungsmodule sowie erste Ergebnisse bzgl. Nutzung und Handfunktion bzw. Rehabilitationsverlauf.

Schlussfolgerung: VR basierte Handrehabilitation hat das Potential die Patienten gezielt anzuleiten und durch spielerische Elemente zu motivieren. Zudem ermöglicht es eine kontinuierliche Erfassung und Evaluation der Handfunktion.