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59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

11. - 13.10.2018, Mannheim

Funktionelles Outcome nach Beugesehnen Tenolyse – Vergleich von Beugesehnenverletzungen mit und ohne begleitende Nervenschäden

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Johannes Heinzel - BG Klinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
  • Sebastian Fischer - BG Klinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
  • Emre Gazyakan - BG Klinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
  • Christoph Hirche - BG Klinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
  • Ulrich Kneser - BG Klinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
  • Berthold Bickert - BG Klinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Mannheim, 11.-13.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dgh060

doi: 10.3205/18dgh060, urn:nbn:de:0183-18dgh0607

Veröffentlicht: 10. Oktober 2018

© 2018 Heinzel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Fragestellung unserer Arbeit war der Einfluss von Fingernervenverletzungen auf das funktionelle Outcome nach Tenolyse bei vorausgehendem Beugesehnentrauma. Wiederholte Eingriffe bedeuten für die Patienten einen hohen Leidensdruck und prognostische Daten hinsichtlich des langfristigen Verlaufes stellen für den Chirurgen eine nützliche Orientierung vor der primären Versorgung dar.

Methodik: Wir analysierten die Akten von 2124 Patienten, die von 1997- 2013 in unserem Hause eine Tenolyse an der oberen Extremität erhielten. Bei 189 Patienten lag ein Nervenschaden als Folge des Initialtraumas vor. Die Auswahl (n=10) wurde auf solche Patienten eingeschränkt, bei denen ein Beugesehnenschaden der Langfinger bestand und beide Digitalnerven durchtrennt waren. Als Kontrolle diente eine Gruppe von Patienten (n=10), bei denen ein Sehnenschaden auf gleicher Höhe ohne Nervenverletzung vorlag und die dem Alter und Geschlecht der Untersuchungsgruppe entsprachen.

Ergebnisse: Die Häufigkeit von Tenolysen in der Gruppe mit Nervenverletzung (M = 1,30, SD = 0,48) war im Mittel übereinstimmend mit der der Vergleichsgruppe (M=1,30, SD= 0,675). Die Häufigkeit von Sehnenrupturen war in der Gruppe mit Nervenschaden (M=0,4, SD = 0,516) signifikant höher (p = 0,037) als in der Vergleichsgruppe (M = 0, SD= 0). Die postoperative RoM der IP-Gelenke in der Gruppe mit Nervenschaden betrug im Mittel 79,17°, in der Vergleichsgruppe 125,83°. Dieser Unterschied war jedoch nicht statistisch signifikant (p = 0,143).

Schlussfolgerung: In Bezug auf die Häufigkeit von Sehnenrupturen nach Sehnenverletzungen ließ sich ein signifikant aggravierender Einfluss der Durchtrennung der Digitalnerven nachweisen. Der vollständige Verlust der Propriozeption scheint sich ebenfalls negativ auf das langfristige funktionelle Outcome in Sinne der Gelenksbeweglichkeit auszuwirken.