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Rekonstruktion des 1. Mittelhandknochens mittels freier Fibula-Transplantation und Suspensions-Arthroplastik nach extraläsionaler Resektion eines knöchernen Riesenzelltumors
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Veröffentlicht: | 10. Oktober 2018 |
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Fragestellung: Knöcherne Riesenzelltumore sind gutartige, aber lokal aggressive Knochentumore mit Befall der Epiphysen.
Die systemische Therapie mit dem seit 2011 zugelassenen RANKL-AK Denosumab (Handelsname: XGEVA) soll die Tumorprogression des knöchernen Riesenzelltumors bremsen sowie die Rezidivrate reduzieren. Desweiteren kann die nach Behandlung auftretende Sklerosierung des Tumors die Resektion erleichtern.
Wir stellen einen seltenen Fall einer kompletten Resektion des ersten Mittelhandknochens nach Denosumab-Therapie mit Erhalt des Daumens vor.
Methodik: Nach vollständiger Destruktion des ersten Mittelhandknochens der rechten Hand eines 28-jährigen Patienten infolge eines knöchernen Riesenzelltumors erfolgte nach initialer Diagnosesicherung durch Probeexzision zunächst eine systemische Therapie mittels Denosumab, einem RANKL-Inhibitor. Trotz der Osteoklastenhemmung kam es unter der Therapie zu einem Tumorwachstum. Zum Zeitpunkt der Operation war bereits der gesamte erste Mittelhandknochen betroffen.
Es erfolgte eine komplette extraläsionale Resektion mit anschließender Spacerimplantation und zweizeitiger Rekonstruktion mittels freiem Fibula-Transfer.
Ergebnisse: Sowohl kosmetisch als auch funktionell konnte ein gutes postoperatives Ergebnis mit Daumenerhalt erreicht werden.
Schlussfolgerung: Die extraläsionale Resektion des fast Tennisball-großen Tumors wurde durch die Sklerosierung infolge der vorangegangenen systemischen Therapie erleichtert. Der Ersatz des ersten Mittelhandknochens durch eine freie Fibulatransplantation erbrachte ein gutes funktionelles und kosmetisches Ergebnis.