gms | German Medical Science

59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

11. - 13.10.2018, Mannheim

Der synoviale Riesenzelltumor an den Fingern – mittelfristige Ergebnisse nach operativer Tumorresektion

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author presenting/speaker Laura Siegwart - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Germany
  • Valentin Haug - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Germany
  • Christoph Hirche - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Germany
  • Berthold Bickert - BG Klinik, Klinik für Hand, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie – Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Mannheim, 11.-13.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dgh046

doi: 10.3205/18dgh046, urn:nbn:de:0183-18dgh0469

Veröffentlicht: 10. Oktober 2018

© 2018 Siegwart et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Der synoviale Riesenzelltumor ist der zweithäufigste benigne Weichteiltumor der Hand, hervorgehend aus der Synovialmembran von Gelenken oder Sehnenscheiden. Ein charakteristisches Zeichen ist das Überschreiten der Mittseitlinie; der Tumor entwickelt sich oft sowohl nach palmar als auch dorsal und umgreift Gefäßnervenbündel, Beuge- und Strecksehnen. In der Literatur werden Rezidivraten zwischen 9% und 44% angegeben.

Methodik: Monozentrisch, retrospektiv wurden alle Patienten identifiziert, die zwischen 2009 und 2016 der Tumorexzision eines synovialen Riesenzelltumors an den Finger zugeführt wurden. Patientenspezifische und prozedurale Parameter der Tumorexzision und operativer Folgeeingriffe wurden analysiert. Das postoperative Outcome wurde in einer klinischen Nachuntersuchung im Schnitt 48 Monate postoperativ analysiert mit dem Bewegungsausmaß nach Neutral-Null Methode, der Oberflächensensibilität mittels Zwei-Punkte Diskrimination und ten-to-ten-Test, der Funktion der oberen Extremität mittels Disability of Arm, Shoulder and Hand (DASH) Fragebogen sowie sonografischer Untersuchung auf Tumorrezidiv.

Ergebnisse: 19 Patienten (10 Männer, 9 Frauen) im Alter von 25 bis 91 Jahre mit histologisch gesichertem synovialen Riesenzelltumor der Finger konnten eingeschlossen werden. Es handelte sich um 13 primäre Tumorexzisionen und 6 Rezidiv-Operationen nach auswärtigen Voroperationen (fünf Mal 1., einmal 2. Rezidiv). Die OP-Dauer betrug im Durchschnitt 44 Minuten (min. 7, max. 91 Minuten). 15 Patienten wurden in Plexus- oder Allgemeinanästhesie operiert, 4 in Oberst-Anästhesie.

Folgeeingriffe waren bei 3 Patienten durchgeführt worden (16%). Bei einer Patientin mit Rezidiv-OP kam es zum einzigen eigenen, zweiten Rezidiv (5%). Die vorausgegangene OP war in einem 11-minütigen Eingriff in Oberst-Anästhesie erfolgt. Bei der zweiten Patientin zeigte sich intraoperativ ein neuromartig aufgetriebener Stumpf eines Fingernerven; auch hier erfolgte die vorhergehende Rezidiv-OP in 7 Minuten in Oberst-Anästhesie. Der dritte Patient erhielt spätprimär eine lokale Lappenplastik, dieser hatte sich zuvor den Riesenzelltumor durch eine Hobelverletzung eröffnet. Die übrigen Patienten der Serie zeigten kein Tumorrezidiv.

Schlussfolgerung: Die Exzision von synovialen Riesenzelltumoren der Finger stellt auf Grund ihres ausgedehnten, funktionelle Strukturen umgreifenden Wachstums eine nicht unerhebliche Herausforderung dar. Bei sorgfältiger Operationstechnik lässt sich die Komplikations- und Rezidivrate niedrig halten.