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59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

11. - 13.10.2018, Mannheim

Prävalenz und Ursache einer pisotrequitralen (PT) Arthrose beim Karpalen Kollaps

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Marion Mühldorfer-Fodor - Klinik für Handchirurgie, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt/Saale, Germany
  • Mark Immler - Klinik für Handchirurgie, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt/Saale, Germany
  • Jörg van Schoonhoven - Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt a.d. Saale, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt/Saale, Germany
  • Karl Josef Prommersberger - Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt a.d. Saale, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt/Saale, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Mannheim, 11.-13.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dgh040

doi: 10.3205/18dgh040, urn:nbn:de:0183-18dgh0401

Veröffentlicht: 10. Oktober 2018

© 2018 Mühldorfer-Fodor et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Führt ein karpaler Kollaps zu einer pisotriquetralen (PT) Subluxation oder Arthrose?

Methodik: Es wurden 234 Patienten eingeschlossen(83% Männer, Durchschnittsalter 50 (21-76 Jahre)), bei denen vor einem Rettungseingriff aufgrund eines karpalen Kolllaps (83 SNAC und 148 SLAC wrists Grad 2 oder 3) eine aussagekräftige Schnittbildgebung (CT oder MRT) vorhanden war, die eine adäquate Beurteilung des PT-Gelenkes erlaubte. Diese wurden hinsichtlich einer Subluxation und Arthrose des PT-Gelenkes analysiert. Die Prävalenz und Ausprägung der PT-Arthrose wurde hinsichtlich Ursache und Stadium des karpalen Kollapses, des Patientenalters und einer gleichzeitig vorhandenen Subluxation ausgewertet.

Ergebnisse: Eine PT-Arthrose lag bei 76% der Patienten vor, bei 71% aller SLAC wrists und 85% aller SNAC wrists. Bei den SLAC wrists Stadium 3 war die Prävalenz höher (77%) als beim Stadium 2 (52%). Beim SNAC wrist waren beide Stadien ähnlich hoch (83 und 85%) und signifikant höher als beim SLAC wrist. Ebenso war eine ausgeprägte Arthrose häufiger beim drittgradigen SLAC wrist (53%) als beim zweitgradigen SLAC wrist (21%) zu beobachten, die Rate betrug beim SNAC wrist in beiden Stadien 58%. Die höchste Rate an PT-Arthrose fand sich bei Patienten unter 30 Jahren (88% von 17 Patienten) und jenen über 70 Jahren (91% von 31 Patienten). Die niedrigste Rate hatten Patienten zwischen 30 und 39 Jahren (58% von 31 Patienten). Patienten in der 4., 5. und 6. Lebensdekade hatten eine Arthrose-Rate von 79, 76 und 77%.

66% aller Patienten hatte eine Subluxation des Pisiforme, v.a. eine Translation nach proximal, gefolgt von einer Flexionsfehlstellung. Die Rate war bei Patienten mit SLAC und SNAC wrist ähnlich, bis auf eine höhere Rate von Patienten mit einer Flexionsfehlstellung bei SLAC wrist. Die Fehlstellung entsprach somit meist einer Position wie bei einem stark gebeugtem Handgelenk.

Innerhalb der 154 Patienten mit Pisiforme Subluxation hatten 80% gleichzeitig eine PT-Arthrose, 49% eine ausgeprägte Arthrose. Umgekehrt hatten 69% aller Patienten mit schwerer PT-Arthrose gleichzeitig eine Pisiforme-Subluxation.

Schlussfolgerung: Der Karpale Kollaps geht sehr häufig mit einer PT-Arthrose einher, beim SNAC wrist häufiger und früher als beim SLAC wrist. Eine solche PT-Arthrose kann eine mögliche Ursache für persistierende Beschwerden nach Rettungsoperationen wie Denervierung oder Handgelenksteilversteifung sein.