gms | German Medical Science

59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

11. - 13.10.2018, Mannheim

Akutes Karpaltunnelsyndrom aufgrund einer Thrombose und Dissektion einer persisitierenden A. mediania: Diagnostik und Therapie des akuten Karpaltunnelsyndroms

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Mannheim, 11.-13.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dgh036

doi: 10.3205/18dgh036, urn:nbn:de:0183-18dgh0363

Veröffentlicht: 10. Oktober 2018

© 2018 Koch.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Das akute Karpaltunnelsyndrom (aCTS) ist definiert durch eine plötzlich auftretende, innerhalb weniger Stunden zunehmende Taubheit der Daumen- und Fingerbeeren mit schmerzhafter Bewegungseinschränkung der Finger und Hand. Das akute Kapaltunnelsyndrom tritt gehäuft traumatisch, seltener bei Gefäßanomalien, Blutungen und Infekten auf.

Charakteristisch für das aCTS sind die rasche Zunahme der Beschwerden innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen, sowie das ausgeprägte Hoffmann-Tinel-Zeichen über dem Karpalkanal. Die Diagnostik wird ergänzt durch Kernspintomographie und Sonographie. Die Behandlung besteht aus der sofortigen Dekompression des Nervus medianus im Karpalkanal und beinhaltet die Beseitigung der auslösenden Ursache.

Methodik: Wir präsentieren einen 40 Jahre alten Mann, der während seiner beruflichen Tätigkeit ein Hyperextensionstrauma seines rechten Handgelenkes erlitt und darauf ein akutes Karpaltunnelsyndrom entwickelte. Es kam zu einer akut auftretenden, schmerzhaften Bewegungseinschränkung seiner Finger mit zunehmendem Taubheitsgefühl der Fingerbeeren. Die Kernspintomographie und die Sonographie wiesen eine massiv vergrößerte, thombosierte Arteria mediana, sowie eine anatomische Abgangsvariante der Arteria nach. Die notfallmässige operative Behandlung bestand in der Resektion der Arterie und Dekompression des Nervus medianus. Die histopathologische Untersuchung des Resektates zeigte eine Dissektion der Arterienwand als Ursache der arteriellen Thrombose.

Ergebnisse: Zusammengefasst wird über ein akutes Karpaltunnelsyndrom berichtet, als Folge einer Thrombose der Arteria mediana, aufgrund einer traumatischen Dissektion der Arterienwand.

Die Diagnose erfolgte durch eine Kernspintomographie. Interessanterweise befand sich der Abgang der Arterie mediana aus der distalen der A. radialis. Die feingewebliche Untersuchung zeigte eine Arteriendissektion als Ursache der Thrombose.

Schlussfolgerung: Das akute Karpaltunnelsyndrom bildet sich innerhalb weniger Stunden aus und ist eine Notfallsituation. Neben traumatischer Ursache sind Gefäßanomalien und Blutungen in die differentialdiagnostischen Überlegung einzubeziehen.