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59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

11. - 13.10.2018, Mannheim

Ergebnisse nach Implantation einer modularen Oberflächenprothese im Vergleich zur Resektionsarthroplastik der PIP-Gelenke

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Thomas Brockamp - Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Malteser Krankenhaus Bonn, Bonn, Germany
  • Martin Richter - Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Malteser Krankenhaus Bonn, Bonn, Germany
  • Stefan Meuser - Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Malteser Krankenhaus Bonn, Bonn, Germany
  • Nico Schwalfenberg - Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Malteser Krankenhaus Bonn, Bonn, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Mannheim, 11.-13.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dgh027

doi: 10.3205/18dgh027, urn:nbn:de:0183-18dgh0273

Veröffentlicht: 10. Oktober 2018

© 2018 Brockamp et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Ergebnisse nach Versteifung, Resektionsarthroplastik (RAP) oder Prothesenimplantation der Fingergelenke sind nicht immer zufriedenstellend. Welche postoperativen Ergebnisse zeigt der modulare Oberflächenersatz für die PIP-Gelenke im Vergleich zu einer Resektionsarthroplastik? Welche Vorteile und Nachteile bieten beide Verfahren?

Methodik: Retrospektive Analyse von zwei Patientenkollektiven. Kollektiv 1 erhielt eine RAP des PIP Gelenkes und wurde im Durchschnitt 28 Monate post OP nachuntersucht. Kolletiv 2 erhielt die Implantation eines modularen Oberflächenersatzes des PIP Gelenkes (CapFlex; Fa. KLS Martin) und wurde im Durchschnitt 18 Monate nachuntersucht. Gemessen wurden im Seitenvergleich die Fingergelenksbeweglichkeit sowie Schmerzen anhand der VAS (ohne und mit Belastung)

Ergebnisse: Kollektiv 1: 35 Patienten (6 männlich); Alter 65 J. im Durchschnitt. Operiert wurden die Mittelgelenke bei 8 Zeigefingern, 10 Mittelfingern und 16 Ringfingern und 1 Kleinfinger. Schmerzen gemessen mit der VAS lagen post OP ohne Belastung bei 1 und mit Belastung bei 2. Präoperativ wurde ein PIP Extensionsdefizit von durchschnittlich 14° gemessen und eine PIP Flexion von 65° (ROM: durchschnittlich 50°). Postoperativ lag das PIP Extensionsdefizit bei 12° und die PIP Flexion bei 65° (ROM: durchschnittlich 52°).

Kollektiv 2: 13 Patienten (4 männlich); Alter 68 J. im Durchschnitt. Operiert wurden die Mittelgelenke bei 8 Zeigefingern, 4 Mittelfingern und 2 Ringfingern.

Schmerzen anhand der VAS lagen post OP ohne Belastung bei 3 Punkten und mit bei 4 Punkten. Präoperativ wurde ein PIP Extensionsdefizit von durchschnittlich 17° gemessen und eine PIP Flexion von 56° (ROM: durchschnittlich 38°). Postoperativ lag das PIP Extensionsdefizit bei 5° und die PIP Flexion bei 62° (ROM: durchschnittlich 56°).

Schlussfolgerung: Der modulare Oberflächenersatz, der in dieser Untersuchung verwendet wurde, zeigt eine Verbesserung der Beweglichkeit der operierten Gelenke. Neben einer Verbesserung der ROM, konnte besonders die Extension verbessert werden. Da nur postoperative Daten zur VAS vorliegen, kann nur eine eingeschränkte Aussage zu den gemessenen Daten gemacht werden. Die RAP zeigen keine Verbesserung des Extensionsdefizites bei gleichbleibender Flexion des PIP. Wir sehen den modularen Oberflächenersatz bezüglich des erreichbaren Bewegungsausmaßes als Alternative zu bereits bestehenden operativen Verfahren an. Eine hohe Patientencompliance bewerten wir für beide Verfahren als extrem wichtig.