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Proximalmigration des Daumens nach Resektions-Suspensions-Arthroplastik bei Rhizarthrose – Mathematisch-trigonometrische Analyse zur Bedeutung der Suspensionsanordung
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Veröffentlicht: | 10. Oktober 2018 |
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Fragestellung: Proximalmigration nach Resektion des Os trapezium zur Behandlung der Rhizarthrose tritt in unterschiedlichem Ausmaß regelmäßig ein. In ca 3 % der Fälle entstehen Probleme, die zu Revisionsoperationen Anlass geben können. Suspension der Basis des 1. MHK am 2. MHK soll eine Migration verhindern. Suspension mit Fadenkonstruktion zeigte in Kadaverstudien eine gewisse Überlegenheit gegenüber Konstruktionen mit Sehnentransfer, wobei die Verlaufsrichtung der Suspensionsanordnung (Aufhängung am 2.MHK proximal=flacher versus distal=steiler Suspensionswinkel) auf das Migrationsausmass keinen Einfluß haben soll.
Ziel unserer Untersuchung ist die trigonometrische Berechnung der einer Proximalmigration des Daumenstrahls entgegenwirkenden Kraft von verschiedenen Suspensionswinkelanordnungen.
Methodik: Die knöcherne Anatomie der Region des Daumensattelgelenkes und die nach Resektion des Os trapezium auftretenden und durch Suspension zu neutralisierenden Kräfte werden in Form eines Parallelogramms dargestellt und mathematisch trigonometrisch berechnet. Dies erfolgt anhand des Sinussatzes durch Konstruktion des Parallelogramms zwischen den Kräften entlang des Daumenstrahls (Resultierende aus dem Muskelzug), der Kraft entlang der Suspensionsanordnung und der zur Proximalisierung führenden resultierenden Kraft. Es wurden Berechnungen angestellt für 10 Röntgen-Aufnahmen des Daumensattelgelenkes mit jeweils 3 Suspensionsanordnungen.
Ergebnisse: Die der dislozierenden Kraft entgegengesetzte Kraft der Suspension ist bestimmt durch die Geometrie der Anordnung. Bei Verkleinerung des Winkels zwischen 2. MHK und Suspensionsverlauf (steilerer Anstieg) nimmt die berechnete Suspensionskraft zu. Die Abhängigkeit wird durch die Formel G = Ft/sin ω X sin β ausgedrückt. Sie wird graphisch dargestellt. G entspricht der Suspensionskraft, Ft der Kraft entlang des Daumenstrahls (hier konstant), ω dem Winkel der Suspension und β dem Winkel zwischen Ft und Suspension.
Schlussfolgerung: Die Diskrepanz zwischen den Ergebnissen der Kadaverstudien und der mathematischen Berechnung kann erklärt werden:
- 1.
- Umgebende Kapsel-/Bandstrukturen stabilisieren nach Trapezektomie so effektiv, dass der Effekt der Suspension weniger Bedeutung hat. Dies bestätigt Ergebnisse klinischer Studien mit vergleichbaren Ergebnissen mit und ohne Suspension.
- 2.
- Durch methodische Schwächen der jeweiligen Untersuchung.
Nicht denkbar ist die Ungültigkeit mathematischer Gesetze bei der vorhandenen Geometrie der knöchernen Anatomie.