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Selektiver Nerventransfer zur Rekonstruktion von Nervus accessorius Läsionen
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Veröffentlicht: | 10. Oktober 2018 |
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Fragestellung: Die häufigste Ursache für Läsionen des Nervus accessorius ist die iatrogene Schädigung beim Durchführen einer Operation im hinteren Halsdreieck. Darüberhinaus können auch idiopathische Funktionsausfälle auftreten.
Der Goldstandard der Therapie besteht in der frühzeitigen Exploration des Nervenschadens. Ist die Kontinuität erhalten, erfolgt eine Neurolyse. Bei einer Durchtrennung wird die direkte Koaptation angestrebt oder – im Falle längerstreckiger Defekte sowie bei verspäteter Erstvorstellung – eine Rekonstruktion des Nervens durch ein autologes Nerventransplant durchgeführt, welche jedoch oft zu einer schlechten Funktion des M.trapezius führt.
Hier berichten wir über einen distalen Nerventransfer aus dem Truncus superior des Plexus brachialis zur Reinnvervation des Musculus trapezius.
Methodik: In dieser Studie präsentieren wir fünf Patienten, bei denen aufgrund einer N.accessorius Läsion ein distaler Nerventransfer aus dem Truncus superior des Plexus brachialis durchgeführt wurde.
Nachuntersuchungen erfolgten 20 ± 6 Monate postoperativ. Es wurden Messungen des aktiven Bewegungsumfanges (AROM), sowie Erhebungen des Schmerzlevels (VAS) durchgeführt.
Ergebnisse: Die Nachuntersuchung des operierten Patientengutes zeigte eine sehr gute Funktion des M.trapezius (drei Patienten M5, zwei Patienten M4). Der AROM bei Schulterabduktion verbesserte sich von 55° ± 18° präoperativ zu 151° ± 37° postoperativ. Es kam bei allen Patienten zu einer Reduktion der Scapula alata bei Abduktion des Armes. Schmerzlevels konnten von 6,8 auf 0,8 gesenkt werden.
Schlussfolgerung: Die Rekonstruktion der N.accessorius Funktion durch einen selektiven Nerventransfer aus dem Truncus superior des Plexus brachialis ist eine gute und intuitive Option für Patienten, die für eine primäre Nervenrekonstruktion nicht in Frage kommen oder sich mit einer spontanen idiopathischen Läsion vorstellen.