gms | German Medical Science

58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. - 14.10.2017, München

Klinische Bedeutung der Radiosynoviorthese (RSO) bei aktivierter Polyarthrose der Hand

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author presenting/speaker Judith Hartmann - Klinik für Chirurgie, evang. Krhs Düsseldorf EVK, Düsseldorf, Germany
  • Christian Jantea - Hand-Ellenbogen-Schulter-Zentrum Düsseldorf, Upper Limb Center Düsseldorf, Düsseldorf, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. München, 12.-14.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgh077

doi: 10.3205/17dgh077, urn:nbn:de:0183-17dgh0773

Veröffentlicht: 10. Oktober 2017

© 2017 Hartmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung:

  • Führt die RSO bei aktivierter Polyarthrose der Hand zu einer szintigraphischen Remission der Synovialitis ?
  • Profitieren Patienten von der RSO im Hinblick auf Schmerz, Mobilität und Funktionserhalt?
  • Gibt es Einflussfaktoren auf das Ergebnis der RSO?

Methodik:

  • Es wurden die Ergebnisse der RSO bei aktivierter Polyarthrose der Hand retrospektiv untersucht.
  • Das Patientenkollektiv umfasste 69 Patienten, bei denen insgesamt 241 Finger- und Handgelenke von 01/2009 bis 12/2011 therapiert wurden.
  • Für die objektive Erfolgsrate wurden Szintigraphiebefunde vor und nach Durchführung der RSO ausgewertet.
  • Die subjektive Erfolgsrate wurde anhand eines eigenständig erstellten Fragebogens ermittelt. Man untersuchte mögliche Einflussfaktoren auf den Therapieerfolg.

Ergebnisse:

  • Die objektiv bestimmte Erfolgsquote nach RSO für alle Gelenke beträgt 88%.
  • Insgesamt wurde für 49% der behandelten Gelenke ein subjektiver Nutzen angegeben, 65% erzielten einen mittleren bis sehr guten Punkte-Score im Rahmen des Erhebungsbogens.
  • Statistisch konnte nachgewiesen werden, dass der Szintigraphiebefund nach der RSO nicht von Geschlecht, Alter, Seite (rechts/ links), Berufstätigkeit oder Gelenklokalisation beeinflusst wird.
  • Subjektiver Nutzen und Punkte-Score korrelieren statistisch positiv miteinander. Beide Parameter stehen statistisch signifikant im Zusammenhang mit Gesundheitsstatus, Alter, Berufstätigkeit und szintigraphischer Remission.
  • Es besteht ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Nutzen und Gelenklokalisation sowie Punkte-Score und Geschlecht.

Schlussfolgerung:

  • Die RSO stellt eine hochwirksame Therapie zur Erzielung einer szintigraphischen Remission der Synovialitis bei der aktivierten Polyarthrose der Hand dar.
  • Die Patienten profitieren von der RSO im Hinblick auf Schmerz, Mobilität und Funktionserhalt.
  • Der Vorteil Der RSO liegt in ihrer technisch einfachen, wenig invasiven, nicht belastenden und ggf. wiederholbaren ambulanten Durchführbarkeit ohne Komplikationen.
  • Aufgrund ihrer besseren Wirksamkeit in einem wenig fortgeschrittenen Krankheitsstadium (Früharthrose) sollte die RSO frühzeitig zum Einsatz kommen, wobei auch Gelenke mit deutlicher ossärer Degeneration durch eine schmerzlindernde Wirkung von der RSO profitieren.