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58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. - 14.10.2017, München

Langfristige funktionelle & subjektive Ergebnisse nach endoskopisch assistierter Dekompression des Nervus ulnaris

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Christian Spies - Abteilung für Handchirurgie, Vulpius Klinik, Bad Rappenau, Germany
  • Melanie Schäfer - Abteilung für Handchirurgie, Vulpius Klinik, Bad Rappenau, Germany
  • Thomas Bruckner - The Department of Medical Biometry and Informatics, Heidelberg, Germany
  • Lars P Müller - Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Peter Hahn - Abteilung für Handchirurgie, Vulpius Klinik, Bad Rappenau, Germany
  • Frank Unglaub - Abteilung für Handchirurgie, Vulpius Klinik, Bad Rappenau, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. München, 12.-14.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgh037

doi: 10.3205/17dgh037, urn:nbn:de:0183-17dgh0374

Veröffentlicht: 10. Oktober 2017

© 2017 Spies et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Postoperative Erholung des Nervs nach endoskopisch assistierter Dekompression des N. ulnaris bei Kubitaltunnelsyndrom

Hypothese: Die endoskopisch assistierte Dekompression ermöglicht langfristige gute funktionelle Ergebnisse

Methodik: Retrospektive klinische Untersuchung an 51 Patienten mit einem durchschnittlichen Follow-up von 82 Monaten, die zwischen 2006 und 2011 operiert und die Ein- bzw. Ausschlusskriterien erfüllten. In diesem Zeitraum wurden 193 Patienten insgesamt operiert. Einschlusskriterien: endoskopisch assistierte Dekompression des N. ulnaris bei Kubitaltunnelsyndrom als Primäreingriff in der Klinik des Erstautors; Alter zwischen 18 und 80 Jahre; Mindestnachuntersuchungsintervall 5 Jahre; präoperativ durchgeführte und dokumentierte elektrophysiologische Untersuchung des N. ulnaris. Ausschlusskriterien: Operation als Revisionseingriff; systemische neurologische, muskuloskelettale bzw. metabolische Erkrankung; Patienten mit mangelnder Kooperation; Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis; Fraktur am Ellenbogen bzw. Achsfehlstellung. Messparameter: Erfassung der Schmerzen zum Nachuntersuchungszeitpunkt; Hoffmann-Tinel-Zeichen; Luxationstendenz des N. ulnaris; klinisch-neurologische Untersuchung im Seitenvergleich: Beurteilung M. interosseus dorsalis 1, Hypothenaratrophie, 2-Punkte Diskrimination, Semmes-Weinstein-Filament-Test, Griffkraft; DASH Fragebogen.

Kategoriale Variablen werden mit Chi Square Test und kontinuierliche mit Wilcoxon-u-Test geprüft, Signifikanzniveau p<0,05.

Ergebnisse: 11% der Patienten beklagten Schmerzen zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung, 6% zeigten ein positives Froment Zeichen, 30% zeigten eine regelrechte 2-Punkte-Diskrimination (Normbereich 2-6mm) im Autonomiegebiet; durchschnittlich zeigte sich ein DASH Score von 21,7, wobei 43,4% der Patienten innerhalb von <10 lagen. 52,8% der Patienten waren sehr zufrieden mit dem postoperativen Ergebnis und 75,5% würden sich erneut operieren lassen. Die erste Sichtung der erhobenen Ergebnisse im Zusammenhang mit den präoperativen elektrophysiologischen Messwerten ergab eine voraussichtlich strenge negative Korrelation.

Die statistische Auswertung der Rohdaten ist noch nicht abgeschlossen.

Schlussfolgerung: Vom aktuellen Zeitpunkt der Auswertung gesehen ist die endoskopisch assistierte Dekompression des N. ulnaris aufgrund eines Kubitaltunnelsyndroms eine zuverlässige und sichere Methode. Allerdings ist mit zunehmender Nervenschädigung langfristig nicht mehr mit sehr guten postoperativen Ergebnissen zu rechnen.