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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Management-Strategien in der ambulanten Handchirurgie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Christina Luther - Plastische Chirurgie Frankfurt - Hochtaunus, Frankfurt am Main, Germany
  • Livia Köhler - Plastische Chirurgie Frankfurt - Hochtaunus, Frankfurt am Main, Germany
  • Bianca Baican - Plastische Chirurgie Frankfurt - Hochtaunus, Frankfurt am Main, Germany
  • Zeynep Potente - Plastische Chirurgie Frankfurt - Hochtaunus, Frankfurt am Main, Germany
  • Klaus Exner - Plastische Chirurgie Frankfurt - Hochtaunus, Frankfurt am Main, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh101

doi: 10.3205/16dgh101, urn:nbn:de:0183-16dgh1017

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Luther et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Wie erziele ich in der ambulanten Handchirurgie, die eine Vielzahl von Erkrankungen umfaßt, durch optimierte Management-Strategien ein gutes Outcome bei hoher Patientenzufriedenheit?

Methodik: Dargestellt wird ein Überblick über die häufigsten handchirurgischen Eingriffe in unserem ambulanten OP-Zentrum mit prä- und postoperativem Management, sowie Follow-Up.

Ergebnisse: Operationen wie: Carpaltunnelspaltung, A1- Ringbandspaltung bei Tendovaginitis stenosans, Ganglien und Dupuytren-Kontrakturen sind eine der häufigsten Eingriffe in der ambulanten Handchirurgie.

Im präoperativen Management unseres ambulanten OP-Zentrums erfolgt nach der Befundbesprechung und Indikationsstellung die Risikoeinschätzung anhand der Anamnese. Gemeinsam mit der Anästhesie wird entschieden, ob der Eingriff ambulant oder stationär, in Voll- oder Teilnarkose erfolgen wird. Laborwerte und EKG werden vom Hausarzt durchgeführt und zur Prämedikation mitgebracht. Die meisten Eingriffe erfolgen in Blutsperre und Larynxmaske oder Analgosedierung. Bei Eingriffen in Larynxmaske wird standardmäßig am Ende der OP eine lokoregionale Anästhesie wie Medianus-, Ulnaris-, Mittelhandblock oder Oberstanästhesie durchgeführt. Zusätzlich werden Analgetika rezeptiert und ein Schmerzschema ausgehändigt. Ein Druckverband wird nach 2 Stunden im Aufwachraum vor Entlassung gelockert und eine Checkliste zur Freigabe des Patienten erstellt. Postoperative Verhaltensregeln und eine Rückrufnummer für den Notfall werden mitgegeben. Der Patient hat seine Abholung organisiert, eine häusliche Versorgung muß gewährleistet sein. Je nach Befund erfolgen Kontrolluntersuchungen bis zum Fadenzug und bei Bedarf Verordnung von Krankengymnastik und Ergotherapie. Eine enge Zusammenarbeit mit Krankengymnasten und Ergotherapeuten verbessert das operative Outcome und ist essentieller Bestandteil der Behandlung, v.a. beim Dupuytren-Patienten.

Werden Erkrankungen der Hand konservativ behandelt, kann nach 3- maliger Vorstellung des Patienten der sogenannte "Handkomplex" abgerechnet werden.

Schlussfolgerung: Die individuelle Beratung des Patienten über den prä- und postoperativen Verlauf, eine gute Indikationsstellung, ein effizientes perioperatives Schmerzmanagement, sowie eine kritische Risikoeinschätzung zur ambulanten OP-Fähigkeit sind wichtige Kriterien für eine gutes Outcome und tragen entscheident zum Therapieerfolg im ambulanten Setting bei.