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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Manifestation eines diffusen, großzelligen B-Zell-Lymphoms am Unterarm mit Nervenkompressionssymptomatik

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Catharina Strauss - Klinik für Plastische, Handchirurgie und Brandverletztenzentrum, BG Klinikum Halle Bergmannstrost, Halle, Germany
  • Astrid Förster - Klinik für Plastische, Handchirurgie und Brandverletztenzentrum, BG Klinikum Halle Bergmannstrost, Halle, Germany
  • Susanne Rein - Klinik für Plastische, Handchirurgie und Brandverletztenzentrum, BG Klinikum Halle Bergmannstrost, Halle, Germany
  • Frank Siemers - Klinik für Plastische, Handchirurgie und Brandverletztenzentrum, BG Klinikum Halle Bergmannstrost, Halle, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh080

doi: 10.3205/16dgh080, urn:nbn:de:0183-16dgh0803

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Strauss et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Anhand eines Fallbeispieles wird die Manifestation eines diffusen, grosszelligen B-Zell-Lymphoms am Unterarm betreffend Klinik, Diagnostik und Therapie vorgestellt und diskutiert.

Methodik: Ein 63-jähriger Patient litt über mehrere Monate progredient unter Hypästhesien im Versorgungsgebiet des N. ulnaris und N. medianus am Unterarm rechts. Bei progredienten Beschwerden, trotz operativer Spaltung des Sulcus ulnaris und des Karpaltunnels, erfolgte bei Verdacht auf Kompartementsyndrom die Vorstellung in unserer Klinik. Anamnestisch war ein B-Zell-Non-Hodgin-Lymphom mit konsekutiver Radiatio, Chemotherapie und Stammzelltherapie bekannt.

Ergebnisse: Klinisch imponierte eine massive Schwellung des rechten Unterarmes mit Überwärmung bei aufgehobener Sensibilität im Bereich der Finger. Eine MRT-Untersuchung des Unterarmes konnte schmerzbedingt nicht durchgeführt werden. Nativ-radiologisch zeigten sich keine knöchernen Läsionen oder Osteolysen. Es wurde die Indikation zur Kompartmentspaltung gestellt.

Intraoperativ präsentierte sich eine tumoröse Raumforderung, so dass die Entnahme von histologischen Proben erfolgte. Diese wurden referenz-pathologisch an die Universität Würzburg versandt. Zur näheren Evaluierung des Tumors erfolgte postoperativ die Angiographie der linken oberen Extremität. Es präsentierte sich eine verzögerte Kontrastierung der Arteria radialis, ein tumorzuführendes Gefäß konnte nicht dargestellt werden. In den histologischen Proben wurde der Nachweis eines großzelligen B-Zell-Lymphoms geführt.

Schlussfolgerung: Klinisch zeigt sich das seltene Bild eines Tumorrezidivs bei unspezifischen, progredienten Parästhesien der Hand. Bei Patienten mit persistierend unklaren Beschwerden und positiver Tumoranamnese muss differentialdiagnostisch auch an Pathologien des malignen Formenkreises gedacht werden.