gms | German Medical Science

57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Skaphoidpseudarthrosengewebe zeigt eine erhöhte Osteoklastenaktivität im Vergleich zu Radiusspongiosa

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Björn Behr - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie, Handchirurgiezentrum, Bochum, Germany
  • Matthias Schulte - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Germany
  • Carmen Döbele - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Germany
  • Adrien Daigeler - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie, Handchirurgiezentrum, Bochum, Germany
  • Ulrich Kneser - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktion Chirurgie, Ludwigshafen, Germany
  • Marcus Lehnhardt - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie, Handchirurgiezentrum, Bochum, Germany
  • Jessica Schira - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie, Handchirurgiezentrum, Bochum, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh075

doi: 10.3205/16dgh075, urn:nbn:de:0183-16dgh0750

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Behr et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Das Skaphoid ist der am häufigsten frakturierte Knochen der Handwurzelreihe. Selbst bei adäquater Therapie kommt es in vielen Fällen zu einer ausbleibenden knöchernen Heilung und somit zur Ausbildung einer Pseudarthrose. Obwohl die klinische Problematik klar umschrieben ist, ist bisher wenig über die molekulare Pathogenese der Skaphoidpseudarthrose bekannt.

Methodik: In diesem Projekt wurde die Genexpression verschiedener osteogener, inflammatorischer und angiogener Wachstums- und Transkriptionsfaktoren von humanen Skaphoidpseudarthrosen und autologer Radiusspongiosa intraindividuell analysiert. Darüberhinaus wurden histologische und immunhistochemische Untersuchungen des Materials durchgeführt. Insgesamt wurden 80 Patienten in die Studie eingeschlossen.

Ergebnisse: Unsere Ergebnisse zeigten eine signifikante Hochregulation der Genexpression von RANKL, ALP, CYCLIN D1, MMP-13, OPG, NFATc1, TGF-Beta und WNT5A in Skaphoidpseudarthrosen im Vergleich zur Radiusspongiosa. Interessanterweise waren mit RANKL und NFATc1 zwei Marker für die Osteoklastogenese signifikant erhöht. Die TRAP-Färbung bestätigte diese Beobachtung. Bezogen auf Gene der Osteogenese war die Alkalische Phosphatase in Skaphoidpseudarthrosen signifikant hochreguliert. Im Gegensatz dazu zeigten sich keine Unterschiede der Genexpression von RUNX2, dem Mastergen der Osteogenese oder BMP-2. Interessanterweise zeigten sich bezogen auf die Angiogenese keine Unterschiede zwischen den beiden Geweben.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend weisen unsere Daten auf eine erhebliche Aktivierung der Osteoklastenaktivität in humanen Skaphoidpseudarthrosen, möglicherweise als Resultat der erhöhten RANKL, TGF-Beta und WNT5A Expression hin. Diese Ergebnisse können zu einem besseren Verständnis der verminderten Knochenregeneration bei Skaphoidfrakturen und Skaphoidpseudarthrosen beitragen und somit neue Angriffspunkte für eine effiziente Therapie unter Vermeidung von Folgeschäden darstellen.