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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Evaluation der zeitlichen Abhängigkeit der knöchernen Umbauvorgänge bei Kahnbeinpseudarthrosen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Susanne Rein - Berufsgenossenschaftliche Klinik "Bergmannstrost", Plastische- und Handchirurgie und Brandverletztenzentrum, Halle (Saale), Germany
  • Uwe Hanisch - Institut für Pathologie, Krankenhaus "Carl Thiem", Cottbus, Germany
  • Hans-Eberhard Schaller - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Tübingen, Germany
  • Hans Zwipp - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dresden, Germany
  • Stefan Rammelt - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dresden, Germany
  • Stefan Weindel - Praxis für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Rapperswil-Jonas, Switzerland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh074

doi: 10.3205/16dgh074, urn:nbn:de:0183-16dgh0748

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Rein et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, die zeitliche Abhängigkeit der knöchernen Umbauvorgänge bei Kahnbeinpseudarthrosen immunhistochemisch zu untersuchen.

Methodik: Bei 36 Patienten mit symptomatischer Kahnbeinpseudarthrose (Alter: 22±27 Monate, Spannweite: 4-144 Monate) wurde die während der Operation resezierte Pseudarthrose nach Färbung mit Hämatoxylin-Eosin (H&E), Tartrat-resistenter Saurer Phosphatase (TRAP), CD 68, Osteocalcin (OC) und Osteopontin (OP) histologisch aufgearbeitet. Die histologische Auswertung erfolgte geblindet.

Ergebnisse: Die Zahl der multinukleären Osteoklasten in der TRAP-Färbung korrelierte mit dem Alter der Kahnbeinpseudarthrosen und war signifikant höher in jüngeren Pseudarthrosen (p=0,034; r=0,75). Eine höhere Zahl von OP-immunoreaktiven Osteoblasten korrelierte signifikant mit einer höheren Anzahl von OC-immunoreaktiven Osteoblasten (p=0,001; r=0,55) und OP-immunoreaktiven multinukleären Osteoklasten (p=0,008; r=0,43). Kahnbeinpseudarthrosen, die älter als sechs Monate waren, zeigten eine signifikante Abnahme der Fibroblastenzahl (p=0,042). Rauchen und das Alter der Patienten hatten keinen Einfluss auf die knöchernen Umbauvorgänge bei Kahnbeinpseudarthrosen.

Schlussfolgerung: Multinukleäre Osteoklasten wiesen eine signifikante Abnahme in Korrelation zum Alter der Kahnbeinpseudarthrosen auf. Jedoch korrelierten viele immunhistochemischen Ergebnisse der knöchernen Umbauvorgänge nicht mit dem Alter von Kahnbeinpseudarthrosen. Dies zeigt eine permanente Imbalance der Knochenbildung und -resorption. Eine immunhistochemische Differenzierung in klare Phasen der knöchernen Umbauvorgänge bei Kahnbeinpseudarthrosen war nicht möglich.