Artikel
Pyrocarbonimplantat als Platzhalter bei Scaphoidpseudarthrose
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 20. September 2016 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Die Scaphiodpseudarthrose ist die häufigste und bedeutenste Komplikation einer Scaphiodfraktur. Bei Scaphoidpseudarthrosen mit kleinem oder avaskulärem proximalen Pol ist die operative Versorgung eine besondere Herausforderung.
Die etablierten Therapieoptionen beinhalten u.a. die Implantation von gefäßgestielten Femurspänen mit großem operativen Aufwand und teilweise erheblichen Hebemorbiditäten. Auch in Kliniken mit großer Erfahrung sind die Erfolgsraten limitiert.
In fortgeschrittenen Stadien mit schon bestehender Arthrose sind nur noch Rettungsoperationen wie die mediocarpale Teilarthrodese oder PRC möglich.
Kann die Resektion des avaskulären proximalen Poles und dessen Ersatz durch ein Pyrokarbonimplantat zur Beschwerdelinderung und zur Verzögerung der Arthrose führen?
Methodik: Wir stellen eine alternative Methode bei Scaphoidpseudarthrose mit avaskulärem proximalem Pol ohne fortgeschrittene Arthrose (bis SNAC I°) anhand einer kleinen Studiengruppe von 6 Patienten vor.
Es handelt sich dabei um das Einbringen eines Pyrocarbon-Implantates der Firma Fa. Tornier (APSI). Hierfür wird zunächst der proximale Scaphoidpol über einen dorsalen Zugang reseziert, ein Probeimplantat eingesetzt und dieses dann durch durch das Pyrocarbonimplantat ersetzt.
Nach kurzeitiger postoperative Ruhigstellung des Handgelenkes für 10 Tage schloss sich die physio- bzw. ergotherapeutische Rehabilitation an.
Die Studiengruppe gestaltete sich wie folgt: 6 männliche Patienten mit MRT und CT gesicherter Scaphoidpseudarthrose mit avaskulärem proximalen Scaphoidpol, davon 4 Patienten mit persistierender Pseudarthrose nach operativ versorgter Scaphoidfraktur. Durchschnittsalter 38 Jahre, Nachuntersuchungszeitraum maximal 3 Jahre.
Ergebnisse: 5 von 6 Patienten wiesen im 3 Jahres follow up gute bis befriedigende Ergebnisse und konnten in ihr Berufsleben integriert werden. Der DASH Score verbesserte sich bei allen Patienten.
Schlussfolgerung: Schlussfolgerung: Die Methode eignet sich nur bei speziellen Indikationen, hier scheint sie aber aufgrund der geringern Invasivität mit konsekutiv niedrigerer Morbidität (Sz/ Mobilität) eine attraktive Alternative.