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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Die Osteosynthese kleiner proximaler Polfragmente bei Skaphoidpseudarthrosen mit Spongiosa und Knochenschrauben

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Michael Schlageter - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt/Main, Frankfurt am Main, Germany
  • Michael Sauerbier - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt/Main, Frankfurt am Main, Germany
  • Reiner Winkel - Bad Vilbel, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh069

doi: 10.3205/16dgh069, urn:nbn:de:0183-16dgh0694

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Schlageter et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ist die Osteosynthese kleiner proximaler Fragmente des Skaphoid mit Knochenschrauben zeitgemäß angesichts der sehr guten Ergebnisse der Osteosynthese mit der Herbert- Schraube? Merrell et al. (2002) ermittelten in einer quantitativen Metaanalyse für Osteosynthesen mit der Herbert-Schraube eine Heilungsrate aller Pseudarthrosen von 94%. Die Ergebnisse für die Osteosynthese nur proximaler Pseudarthrosen mit der Mini-Herbert-Schraube wurden 2001 von M. Küntscher et al. mit der geringeren Heilungrate von 84% und von E. Kremling et al. mit 74% angegeben. Die Methode stößt in den Fällen an Ihre Grenzen, in denen das Kopfgewinde im zum Teil zystisch ausgehöhlte kleinen Fragment keinen ausreichenden Halt findet. In diesen Fällen verwenden wir zur Osteosynthese Knochenschrauben mit flachem Kopf, die im dicken Knorpel des körpernahen Skaphoid versenkt werden und über die Kortikalis Kompression erzeugen. Wir prüfen retrospektiv unsere Ergebnisse der Osteosynthese proximaler Polfragmente des Skaphoid mit Knochenschrauben und Spongiosa zur Behandlung der Pseudarthrosen.

Methodik: In den letzten 18 Jahren (1998-2015) benutzten wir bei 28 Patienten mit Skaphoidpseudarthrosen im proximalen Drittel des Kahnbeines Knochenschrauben zur Osteosynthese. Die Frakturen lagen durchschnittlich 10 (2-25) Monate zurück. Alle Diagnosen und Heilungen wurden im CT kontrolliert. Es wurden meist Schrauben mit Durchmesser von 1,7, selten 1,2 oder 2,3 mm verwendet. In 7/28 Fällen wurde 3 mal zusätzlich eine 2. Schraube und 4 mal ein Bohrdraht eingebracht.

Ergebnisse: Bei 24/28 Patienten waren die CT-Befunde vollständig und konnten retrospektiv ausgewertet werden. 20/24 (83%) Pseudarthrosen heilten nach durchschnittlich 4 (1,5-9) Monaten. Die 4 zusätzlich eingebrachten Bohrdrähte wurden nach der Heilung entfernt. Nach der Festigung der Pseudarthrosen war nur 1 mal eine Schraubenentfernung notwendig.

Schlussfolgerung: Die durch CT bestätigte Heilungsrate von 20/24 (83%) der proximalen Skaphoidpseudarthrosen, die nach Ausräumung, Spongiosaplastik und Osteosynthese mit Knochenschrauben von dorsal befestigt wurden, zeigt vergleichbare Ergebnisse zur Osteosynthese mit der Herbert-Schraube auch in den Fällen, in denen diese wegen einem größerem Knochendefekt mit schaligem Fragment keine sichere Kompression erzeugen kann. Das Verfahren hat sich in unseren Händen in den seltenen Fällen bewährt, in denen selbst mit der Mini-Herbert-Schraube eine sichere Fixierung nicht möglich erscheint.