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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Wirtschaftlichkeit und Nutzen von Hochschulambulanzen am Beispiel der Plastischen Chirurgie, einem Querschnittsfach

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Khaled Dastagir - PÄHW, Hannover, Germany
  • Peter M. Vogt - PÄHW, Hannover, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh066

doi: 10.3205/16dgh066, urn:nbn:de:0183-16dgh0661

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Dastagir et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Hochschulambulanzen stellen einen wichtigen Teil der ärztlichen Krankenversorgung an Universitätskliniken dar und erfüllen Aufgaben in der Forschung und Lehre. Im Rahmen der Forschung im ambulanten Bereich wurden in den vergangenen Jahren durch klinische Studien neue Therapieansätze entwickelt, die heute die Basis vieler Krankheitsbehandlungen bilden. Dabei nehmen die Hochschulambulanzen, die als erste und letzte Instanz in der Behandlungskette von Patienten an Universitätskliniken stehen, eine zentrale Rolle in der Lehre ein. Unter dem zunehmenden Kostendruck der Ambulanzen, mit reduziertem Personalschlüssel und diagnostischer Verfahren, werden die Möglichkeiten zur Lehre, Forschung und einer ausreichenden Krankenversorgung eingeschränkt.

Methodik: In einer retrospektiven Studie haben wir die Anzahl der in unserer Poliklinik behandelten Patienten und die dazu gehörenden Diagnosen in den Jahren 2013 und 2014 untersucht.

Ergebnisse: Im Jahr 2013 stellten sich 4601 Patienten mit 821 ICDs vor, im Jahr 2014 4671 Patienten mit 801 ICDs. Unsere Analysen zeigen, dass 56-57% der Diagnosen chirurgische, 36-37% internistische Krankheitsbilder umfassten und weitere 7% aus den Bereichen Dermatologie, Neurologie, Psychiatrie, Zahnmedizin und Augenheilkunde stammen. Das Diagnosespektrum umfasste weiterhin Alterschirurgie 21,8%, postonkologische Folgen 6,4%, Komplikationsmanagement nach operativer Behandlung 6,2% und konservativer Behandlung 2,3% sowie angeborene Fehlbildungen 3,0%. Bei 29% der vorgestellten Patienten wurden Indikationen für eine spezifische operative Behandlung gestellt.

Schlussfolgerung: Unsere Analyse belegt, dass sich in der Ambulanz einer Klinik mit hoher chirurgischer Spezialisierung, wie der Plastischen, Ästhetischen, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, ein Patientenkollektiv mit komplexen Erkrankungen und einem breiten Spektrum von Diagnosen vorstellt. Dieses Spektrum ist aufgrund der Interdisziplinarität der Diagnosen besonders für die Vermittlung von differentialdiagnostischen Algorithmen in der Ausbildung von Studenten und Ärzten geeignet. Der universitäre Rahmen ist dabei im besonderen Maße prädestiniert, die Verzahnung von Disziplinen und die Wege einer interdisziplinären Behandlungsstrategie von Patienten aufzuzeigen. Zudem bieten das diverse Patientenspektrum und die differentiellen Behandlungsmöglichkeiten einen umfangreichen Datenpool für die Evaluierung von Fragestellungen insbesondere zur Versorgungsforschung.