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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Die radioscapholunäre (RSL) Fusion mit CarpalFIX-Schrauben. Technik und erste radiologische Ergebnisse

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh065

doi: 10.3205/16dgh065, urn:nbn:de:0183-16dgh0653

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Ramsayer et al.
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Text

Fragestellung: Für die osteosynthetische Stabilisierung von RSL-Fusionen werden u.a. Drähte, Platten und Einzelschrauben verwendet. Die knöcherne Konsolidierung dauert gemäß Literatur zwischen 6 und 12 Wochen. Die Pseudarthroserate wird mit bis zu 25% angegeben. Die Pseudarthrose gilt somit als eine der Hauptkomplikationen nach RSL-Fusionen. In der vorgestellten Studie wurde untersucht, ob CarpalFIX-Schraubenpaare im Hinblick auf die knöcherne Konsolidierung eine adäquate Alternative zu den etablierten Osteosyntheseverfahren darstellen.

Methodik: Wir führten bislang 10 primäre RSL-Fusionen und 3 Revisionen bei Pseudarthrose zwischen Lunatum und Radius mit CarpalFIX-Schrauben durch. In allen Fällen erfolgte eine Spongiosaplastik. Bei den primären RSL-Fusionen erfolgte die Osteosynthese mit zwei und bei den Revisionen mit einem CarpalFIX-Schraubenpaar. In das Os lunatum bzw. das Os scaphoideum wurde zunächst je eine spezielle Ankerschraube gesetzt. Durch den Kopf dieser Schraube wurde dann eine Zugschraube in den Radius eingebracht, die sich beim Anziehen in der Ankerschraube winkelstabil verblockt. Alle Patienten wurden 6 Wochen postoperativ klinisch und computertomographisch nachuntersucht.

Ergebnisse: Eine fortgeschrittene knöcherne Konsolidierung, die einen Belastungsaufbau ermöglichte, konnte 6 Wochen postoperativ bei allen Patienten nach primärer RSL-Fusion und bei den 3 Patienten nach Revision nachgewiesen werden. Eine Metallentfernung aufgrund einer Weichteilirritation durch die Implantate war bislang bei keinem Patienten erforderlich. Bei 1 von 13 Patienten wurde ein Schraubenpaar aufgrund einer partiell intraartikulären Schraubenlage vor Freigabe des Mediocarpalgelenks entfernt. Bei 2 der 13 Patienten kam es intraoperativ zu einem Ausbrechen des Bohrlochs für die Ankerschraube im Kahnbein nach proximal. Dies machte in beiden Fällen ein alternatives Osteosyntheseverfahren erforderlich.

Schlussfolgerung: Mit den CarpalFIX-Schrauben steht ein System zur osteosynthetischen Stabilisierung von RSL-Fusionen zur Verfügung, das aufgrund seines niedrigen Profils keine Weichteil-/Strecksehnenirritationen auszulösen scheint. Eine routinemäßige Metallentfernung, wie z.B. bei der Drahtosteosynthese, kann daher entfallen. Die bislang vorliegenden Ergebnisse sprechen dafür, dass sich durch die vorgestellte Technik eine zuverlässige und rasche knöcherne Konsolidierung erreichen lässt. Aufgrund des relativ großen Durchmessers der Ankerschrauben ist die Platzierung in den Handwurzelknochen aber nicht immer unproblematisch.