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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Komplikationsraten und Patientenzufriedenheit fünf Jahre nach volarer, multidirektional winkelstabiler Plattenosteosynthese (LCP 2,4 mm Various Angle) distaler Radiusfrakturen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Hans Ulrich Rudolph - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Germany
  • Julia Rittershofer - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Germany
  • Kay Schmidt-Horlohé - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Germany
  • Reinhard Hoffmann - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh063

doi: 10.3205/16dgh063, urn:nbn:de:0183-16dgh0631

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Rudolph et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bei komplexen distalen Radiusfrakturen ermöglichen multidirektional-winkelstabile Platten die gezielte Adressierung kleiner Fragmente. Langzeitergebnisse liegen bislang nicht in ausreichender Menge vor. In dieser konsekutiven Nachuntersuchung wurden Spätkomplikationen detektiert und die langfristige Patientenzufriedenheit nach Osteosynthese komplexer distaler Radiusfrakturen mit dem System LCP 2,4 mm Various Angle (VA) erhoben.

Methodik: Von 06/2009 bis 12/2011 wurden 141 Patienten operiert. Nach 1 und 5 Jahren wurde in telefonischen Befragungen der DASH erhoben und das Schmerzempfinden in Ruhe und bei Belastung anhand der numerischen Ratingskala (NRS) erfragt. Komplikationen und Reoperationen wurden anhand elektronischer Patientenakte und telefonischer Befragung erfasst, um auch extern behandelte Komplikationen erfassen zu können. Nach elektiver Metallentfernung wurde die Zufriedenheit mit dem Eingriff anhand einer Skala von 1-5 (analog zum DASH) erfragt.

Ergebnisse: Nach Ausschlusskriterien (Alter <18, Schwangerschaft, Komorbiditäten der betroffenen Extremität, abweichende Osteosyntheseverfahren) verblieben 97 Patienten. Von diesen wurden 76 nachuntersucht. Nach AO lagen 3 A- (3,9 %), 4 B- (5,3 %) und 69 C-Frakturen (90,8 %) vor. Der DASH betrug nach 1 Jahr 9,1 Punkte und nach 5 Jahren 3,8 Punkte. 1 Jahr postoperativ wurden Schmerzen bei Belastung mit 2,5 Punkten auf der NRS und in Ruhe mit 0,5 Punkten angegeben. Nach 5 Jahren verbesserte sich der Wert bei Belastung auf 1,6, in Ruhe auf 0,4 Punkte.

Von 10 Komplikationen (13,2 %) zogen 7 (9,2 %) eine Revision nach sich - nach durchschnittlich 6 Monaten.

Eine elektive Metallentfernung erfolgte bei 13 Patienten (17,1 %) nach durchschnittlich 17 Monaten. Dort sank der DASH nach 5 Jahren um durchschnittlich 5,9 auf 3,8 Punkte. Bei Patienten mit noch einliegendem Implantat sank er um durchschnittlich 5 auf 3,8 Punkte.

Schlussfolgerung: Bei unseren Patienten mit über 90% komplexen intraartikulären Frakturen ergab die subjektive Zufriedenheit (DASH, NRS) 1 Jahr postoperativ noch deutliche Beschwerden und Einschränkungen. Nach 5 Jahren zeigte sich hier ein deutlicher Rückgang.

Die revisionspflichtigen Komplikationen waren größtenteils Frühkomplikationen, welche in der Regel nach spätestens 6 Monaten in Erscheinung traten. Spätkomplikationen mehr als 1 Jahr nach dem primären Eingriff traten nicht auf. In Anbetracht des geringen Anteils an elektiven Metallentfernungen scheint das Implantat, wenn es korrekt eingebracht wurde, auch langfristig nicht zu stören.