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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Wie stabil ist die Kapselnaht nach Resektionsarthroplastik des Daumensattelgelenkes: Eine intraoperative Analyse

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Thomas Brockamp - Klinik für Handchirurgie und Plastische Chirurgie, Malteserkrankenhaus , Bonn, Germany
  • Martin Richter - Klinik für Handchirurgie und Plastische Chirurgie, Malteserkrankenhaus , Bonn, Germany
  • Thomas Bayer-Sandow - Klinik für Handchirurgie und Plastische Chirurgie, Malteserkrankenhaus , Bonn, Germany
  • Bernd von Maydell - Klinik für Handchirurgie und Plastische Chirurgie, Malteserkrankenhaus , Bonn, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh059

doi: 10.3205/16dgh059, urn:nbn:de:0183-16dgh0596

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Brockamp et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Resektionsarthroplasik (RAP) des Daumensattelgelenkes gehört mit zu den am häufigsten durchgeführten Operationen in der Handchirurgie. Neben der von Epping beschriebenen Aufhängearthroplastik gibt es zahlreiche weitere Operationsverfahren bis hin zum künstlichen Gelenkersatz. Aus unserer Sicht ist die einfache Kapselnaht nach RAP ein geeignetes Verfahren um den ersten Mittelhandknochen zu stabilisieren. In dieser Arbeit werden Ergebnisse der intraoperativen Belastbarkeit der Kapselnaht im Vergleich zur einfachen RAP ohne Stabilisierung vorgestellt.

Methodik: Bei 35 Rhizarthrosepatienten, die zwischen Januar und Mai 2016 operativ versorgt wurden, fanden intraoperative Druckmessungen am Daumen statt. Insgesamt wurden 2 Messungen mit 2 Kg Druckbelastung durchgeführt. Eine nach RAP des Os trapeziums ohne Kapselnaht und eine mit 2 Kg nach RAP mit Kapselnaht. Zur Referenz wurden Bilder mit erhaltenem Os trapezium und nach RAP ohne Druckbelastung angefertigt.

Ergebnisse: Alle 35 Patienten waren im Durchschnitt 61 Jahre alt. 66% der Teilnehmer waren weiblich. 70% litten an einer 3 gradigen Rhizarthrose. Bei einer axialen Belastung von 2 Kg zeigte sich eine Proximalisierung des 1. Mittelhandknochens ohne Kapselnaht im Durchschnitt von 11,3 mm. Nach Kapselnaht zeigte sich unter 2 Kg eine Proximalisierung von Durchschnittlich 3,9 mm. Die durchschnittliche Differenz mit und ohne Kapselnaht lag bei 7,3 mm.

Schlussfolgerung: Die Initial durchgeführte Kapselnaht nach RAP ist geeignet, den 1 Mittelhandknochen ausreichend zu stabilisieren, um eine direkte Proximalisierung zu verhindern. Sie ist zudem im Vergleich zu komplexen Aufhängeplastiken weniger Invasiv und Zeitsparender. Weitere Untersuchungen müssen klären, ob die Proximalisierung langfristig verhindert werden kann und ob dies einen Effekt auf weitere Untersuchungsparameter hat (Kraft, Beweglichkeit, Schmerz).