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Vermeidbare wiederholte Handgelenk-Arthroskopien – Analyse der Indikationen von 133 konsekutiven Fällen
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Veröffentlicht: | 20. September 2016 |
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Fragestellung: Patienten müssen sich nicht selten wiederholten Handgelenk-Arthroskopien unterziehen. Ziel dieser Studie ist die Erfassung der Indikationen für derartige wiederholten Eingriffe, um etwaig vermeidbare Fälle zu identifizieren.
Methodik: Für diese retrospektive Studie wurden die elektronischen Akten eines 5-Jahres-Zeitraumes an zwei Handchirurgie-Zentren nach Patienten untersucht, die sich wiederholten Handgelenk-Arthroskopien unterzogen hatten. Die Fälle wurden sortiert nach den zugrundeliegenden Pathologien, die die Arthroskopien erforderten, sowie nach den Gründen, die zur erneuten Arthroskopien führten.
Ergebnisse: Insgesamt fanden sich 133 Fälle wiederholter Handgelenk-Arthroskopien. Von diesen indizierte ein ulnarer Handgelenkschmerz 100 (77%) der Eingriffe: 67 davon aufgrund vermuteter ulnarer TFCC-Abrisse, 33 aufgrund eines Ulnar Impaction Syndroms. Die wiederholte Untersuchung des Knorpelzustandes war in weiteren 22 (17%) Handgelenken nötig.
Ungenügende prä-operative Diagnostik erforderte die Durchführung rein diagnostischer Arthroskopien in 49 (37%) Fällen: 48 hiervon betrafen TFCC-Pathologien, eine weitere eine SL-Bandverletzung. Nach Besprechung der erhobenen Befunde mit den Patienten wurde die Therapie schließlich in einem separaten arthroskopischen Eingriff vorgenommen. Unsicherheit in der Diagnose trotz vorangegangener Arthroskopie war Grund für 18 (14%) weitere wiederholte Arthroskopien: 15 aufgrund ulnarer TFCC-Pathologien, eine aufgrund einer zentralen TFCC-Läsion und zwei weitere, um das SL-Band zu re-evaluieren. Eine insuffiziente Foto- oder Video-Dokumentation der erhobenen Befunde erforderte die wiederholte arthroskopische Exploration von 16 (12%) Handgelenken, an die sich schließlich die definitive operative Versorgung anschloss.
Schlussfolgerung: In dieser Serie wären zwei von drei Arthroskopien potentiell vermeidbar gewesen. Insuffiziente prä-operative Diagnostik erfordert in vielen Fällen rein diagnostische Arthroskopien, insbesondere im Rahmen der Abklärung ulnarer Handgelenkschmerzen. Zudem ist die arthroskopische Diagnostik von TFCC-Avulsionen, ebenso wie die von SL-Bandverletzungen nicht trivial und erfordert chirurgisches Geschick und Erfahrung. Schließlich könnte eine adäquate Dokumentation der erhobenen Befunde anhand von hochwertigen Fotos oder Videos wiederholte diagnostische Arthroskopien entbehrlich machen.