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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Rekonstruktion des destruierten proximalen Skaphoidpols bei Skaphoidpseudarthrose mittels osteochondralem Femurspan

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Karlheinz Kalb - Rhön Klinikum AG - Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt, Germany
  • Bärbel Blanarsch - Rhön Klinikum AG - Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh003

doi: 10.3205/16dgh003, urn:nbn:de:0183-16dgh0034

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Kalb et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der mikrovaskulär angeschlossene osteochondrale Femurspan ermöglicht die Rekonstruktion von Skaphoidpseudarthrosen mit Destruktion des proximalen Pols. Ziel der Arbeit ist die Auswertung der frühen Behandlungsergebnisse des Erstautors.

Methodik: Zwischen 2012 und 2014 erfolgte bei 27 Patienten (25 Männer, 2 Frauen) die Rekonstruktion einer Skaphoidpseudarthrose mit Destruktion des proximalen Fragmentes mittels osteochondralem Femurspan durch den Erstautor. 18 dieser Patienten waren bereits erfolglos, zum Teil mehrfach voroperiert. 18 Männer konnten nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 1,4 Jahren umfassend nachuntersucht werden mit Erstellung eines DASH-Scores, eines Krimmer-Scores und konventioneller Röntgendiagnostik. Vorliegende objektivierbare Daten der übrigen Patienten wurden in die Auswertung mit einbezogen.

Ergebnisse: Die klinischen Ergebnisse der 18 Patienten mit kompletter Nachuntersuchung waren gut mit einem durchschnittlichen DASH-Score von 14 (Min.: 0; Max.: 36) und einem durchschnittlichen Krimmer-Score von 74 (Min.: 45; Max.: 98) Punkten. Die knöcherne Konsolidierung konnte bei 23 (85%) der 27 Patienten nachgewiesen werden. Revisionseingriffe wurden bei insgesamt 10 Patienten notwendig und zwar zweimal akut wegen Hämatombildung. Am Knie war eine Revision erforderlich, dauerhafte Probleme mit dem Hebedefekt wurden nicht beobachtet. Am Handgelenk mussten dreimal Exostosen abgetragen werden und viermal eine Revision wegen sekundärem Schraubenüberstand erfolgen. Ein Rettungseingriff wurde bislang nur bei 3 Patienten mit knöcherner Heilung erforderlich, zweimal eine mediokarpale Teilarthrodese und einmal eine proximal row carpectomy. Die Analyse der Misserfolge ergab technische Probleme bei der Formwiederherstellung des Skaphoids mit sekundären degenerativen Veränderungen. Eine Ursache für die persistierenden Pseudarthrosen konnte nicht identifiziert werden.

Schlussfolgerung: Die Rekonstruktion der Skaphoidpseudarthrose mit destruiertem proximalen Pol durch einen osteochondralen Femurspan zeigt insgesamt gute klinische und radiologische Frühergebnisse. Dennoch können Misserfolge nicht vollständig vermieden werden. Die anspruchsvolle Technik bleibt unsere Methode der Wahl zum Ersatz eines destruierten proximalen Skaphoidpols. Der endgültige Stellenwert wird erst nach Vorliegen von Langzeitergebnissen zu beurteilen sein.