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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Mittelfristige Ergebnisse zur Skaphoidrekonstruktion mit gefäßgestieltem, kortikospongiösen Femurspan

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Bärbel Blanarsch - Rhön Klinikum AG, Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt, Germany
  • Karlheinz Kalb - Rhön Klinikum AG, Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt, Germany
  • Thomas Pillukat - Rhön Klinikum AG, Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh002

doi: 10.3205/16dgh002, urn:nbn:de:0183-16dgh0022

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Blanarsch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Skaphoidrekonstruktion mit einem freien kortikospongiösen Femurspan ist bei komplizierten Pseudarthrosen unsere Methode der Wahl. Ziel der Arbeit ist die Analyse der mittelfristigen Behandlungsergebnisse.

Methodik: Von 09/2008 bis 12/2010 erfolgte bei 42 Patienten (41 Männer, 1 Frau) mit einem mittleren Alter von 27,2 Jahren aufgrund einer komplizierten Skaphoidpseudarthrose die Rekonstruktion mit einem freien kortikospongiösen Femurspan. Indikationen waren veraltete, perfusionsgestörte und voroperierte Pseudarthrosen. 28 Patienten (67%) konnten nach einem durchschnittlichen Zeitraum von 6,1 Jahren mit Erhebung des DASH-Scores, des Krimmer-Scores und konventioneller Röntgenbildern nachuntersucht werden.

Ergebnisse: Die klinischen Ergebnisse der 28 nachuntersuchten Patienten waren 18 mal sehr gut, 9 mal gut und 1 mal schlecht (durchschnittlicher Krimmer-Score: 82, DASH-Score: 12). 22 der 28 Patienten wiesen eine knöcherne Konsolidierung auf, wobei aufgrund einer Arthrose einmal eine mediokarpale Teilarthrodese erfolgte. Bei 6 Patienten persistierte eine straffe proximale Pseudarthrose, die angesichts geringfügiger Klinik belassen wurde. Die übrigen 14 Patienten wurden telefonisch interviewt: bei 5 dieser Patienten ist die knöcherne Heilung gesichert, bei 4 eine persistierende Pseudarthrose, bei 3 eine mediokarpale Teilarthrodese erfolgt und von 2 Patienten ist der Verlauf unbekannt. Bei 27 der 42 Patienten erfolgten insgesamt 35 Revisionseingriffe, darunter 4 Rettungsoperationen und 2 Korrektureingriffe mit Reosteosynthesen. Dauerhafte Probleme am Bein wurden nicht beobachtet. Die Analyse der Misserfolge ergab 2 mal eine sekundäre Spanresorption nach primärer Heilung, ansonsten technische Probleme bei proximalen Pseudarthosen, Stielossifikationen und Deformierungen des Skaphoids mit Arthrose. Die Zufriedenheit der nachuntersuchten Patienten war sehr hoch (27 von 28).

Schlussfolgerung: Die mittelfristigen klinischen Ergebnisse nach Skaphoidrekonstruktion mit einem freien kortikospongiösen Femurspan waren trotz der genannten Komplikationen und Revisionen in 27 von 28 Fällen gut bis sehr gut. 3 Patienten, bei denen bereits unmittelbar nach der Rekonstruktion eine Rettungsoperation notwendig wurde, hatten weit proximale, avaskuläre Pseudarthrosen, die wir heute mit einem Polersatz rekonstruieren. Der freie kortikospongiöse Femurspan ist eine gute Methode bei komplizierten Skaphoidpseudarthosen mit intaktem proximalen Pol.