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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Mittelfristige Ergebnisse nach Skaphoidpseudarthrosenrekonstruktion mittels nicht-vaskularisierten Knochentransplantaten

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Katharina Nickel - Klinik für Handchirurgie Bad Neustadt an der Saale, Bad Neustadt a.d. Saale, Germany
  • Karl-Josef Prommersberger - Klinik für Handchirurgie Bad Neustadt an der Saale, Bad Neustadt a.d. Saale, Germany
  • Karlheinz Kalb - Klinik für Handchirurgie Bad Neustadt an der Saale, Bad Neustadt a.d. Saale, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh001

doi: 10.3205/16dgh001, urn:nbn:de:0183-16dgh0019

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Nickel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, einen Überblick über die Ergebnisse der Standardtherapie der Kahnbeinrekonstruktion bei Pseudarthrose mittels Interposition eines nicht-vaskularisierten Knochentransplantates und Osteosynthese mit kanülierter Schraube oder Drähten einer Ausbildungsklinik zu bekommen.

Methodik: Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden 70 Patienten (57 Männer und 13 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 29,8 (16–68) Jahren zum Zeitpunkt der Operation nachuntersucht, bei denen eine Skaphoidpseudarthrose im Zeitraum von 2006 bis 2009 in oben genannter Weise versorgt wurde. Der Nachbeobachtungszeitraum betrug im Durchschnitt 7,3 (5,3–9,2) Jahre. Insgesamt waren 26 verschiedene Chirurgen unterschiedlichen Ausbildungsstandes an den Operationen beteiligt. Neben der klinischen und radiologischen Untersuchung wurde der DASH- und der Krimmer-Score sowie die Schmerzen mittels der verbalen und visuellen Analogskala erfasst. Bei klärungsbedürftigem nativ-röntgenologischen Befund erfolgte eine CT.

Ergebnisse: Bei 40 Patienten (57%) kam es primär knöchernen Heilung. 15 Patienten wurden trotz persistierender Pseudarthrose nicht nachoperiert. 15 Patienten mussten insgesamt 22mal nachoperiert werden: in 6 Fällen fand ein weiterer Versuch zur Rekonstruktion des Skaphoids statt, der in nur 2 Fällen Erfolg hatte. Bei 10 Patienten wurde ein Rettungseingriff durchgeführt. 3 mal fand eine Metallentfernung bei gelockerten Schrauben statt, 3mal eine Beckenkammrevision.

Die Schmerzen in Ruhe besserten sich von durchschnittlich 2,55 (VAS) präoperativ auf 0,75 postoperativ sowie bei Belastung von 6,6 auf 3,72. Beim DASH-Score wurde ein Mittelwert von 14 (0–52), beim Krimmer-Score von 81 (33–100) Punkten erreicht, wobei sich keine Korrelation zur Konsolidierung fand. Arthrotische Veränderungen unterschiedlichen Ausmaßes fanden sich bei der Hälfte der untersuchten Patienten.

Schlussfolgerung: Die im Vergleich zur Literatur niedrige Konsolidierungsrate von 57% spiegelt nach unserer Auffassung die Versorgungsrealität in einer Ausbildungsklinik mit mehreren Operateuren mit unterschiedlicher Erfahrung wider und zeigt, dass die Therapie der Skaphoidpseudarthrose schwierig bleibt.