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Nadelfasziotomie und Nachtschienung – ein Erfolgskonzept?
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Veröffentlicht: | 21. September 2015 |
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Fragestellung: Die Schienung der Dupuytrenhand ist weit verbreitet - auch wenn ihre Zweckmäßigkeit bis heute nicht evident zu belegen ist. In Ermangelung einer überzeugenden externen Evidenz kommt daher der Präsentation interner Evidenzen eine umso größere Bedeutung zu.
Methodik: Die Nadelfasziotomie ist seit mehr als 10 Jahren fester Bestandteil im eigenen Behandlungsregime. Die PNF wird ausschließlich mit der kurzen 25-Gauge-Kanüle durchgeführt. Auf jegliche Medikamentenapplikation wird seit 6 Jahren verzichtet.
Die zug- und spannungsfreie Lagerungsschienung in der zur Verfügung stehenden Streckposition der Finger während der Nacht (statische Extensionsschiene) erfolgt mittels einer Konfektionsschiene oder aber mittels individuell anmodellierter Kunststoffschienen. Aus historischem Verständnis bezeichne ich diese individuell erstellten Abdruckschienen als Fingerstent. Empfohlen wird bislang eine nächtliche Tragezeit über 4 bis 6 Monate.
Ergebnisse: Unter der Schienenbehandlung werden zwei Effekte beobachtet:
Ein Früheffekt als messbare Befundverbesserung schon nach wenigen Wochen und ein Späteffekt, der sich nach vielmonatiger Tragezeit in eindeutigen Regressionszeichen manifestiert. Zu beiden Effekten werden interessante Kasuistiken präsentiert.
Schlussfolgerung: Der Schienenfrüheffekt ist wohl Folge der schienenbedingt kurzfristigen Konditionierung des an den stark gekrümmten Fingern insuffizient gewordenen Streckapparates. Die Einleitung einer Regressionsphase im fibromatotischen Gewebeumbau als Schienenspäteffekt ist am besten zu verstehen aus der schienenbedingten Stressreduktion im Dupuytrengewebe und seiner Faserumgebung. Die sich im Fasergedüst der Dupuytrenhand aufbauende pathologische Gewebespannung gilt ja als Stimulanz für die Histo- und Morphogenese des Dupuytrengewebes.
Einer angemessenen Schienenbehandlung scheint mehr Bedeutung zuzukommen, als vielfach angenommen. Die empfohlene Tragezeit sollte nicht begrenzt und stattdessen den Aktivitätszyklen des fibromatotischen Gewebeumbaus angepasst werden.