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56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

24. - 26.09.2015, Ludwigsburg

Autologe intraartikuläre Fettinjektion bei Rhizarthrose. Technik und erste Ergebnisse

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Elisabeth Maria Haas - LMU München Hand- , Plastische, Ästhetische Chir., München, Deutschland
  • Elias Volkmer - LMU München Hand- , Plastische, Ästhetische Chir., München, Deutschland
  • Riccardo Enzo Giunta - LMU München Hand- , Plastische, Ästhetische Chir., München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 20. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Ludwigsburg, 24.-26.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgh57

doi: 10.3205/15dgh57, urn:nbn:de:0183-15dgh570

Veröffentlicht: 21. September 2015

© 2015 Haas et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Viele Behandlungsmöglichkeiten der Rhizarthrose beinhalten eine partielle oder totale Resektion des Os trapezium. Trotz ihres nachhaltigen Erfolges versuchen viele Patienten diese formverändernde Therapieoption zu vermeiden, sodass ein Bedarf nach weniger invasiven Behandlungsmöglichkeiten entsteht. Für die im Fettgewebe enthaltenen Adipose derived stem cells konnte bereits in vielen Bereichen ein regenerativer Effekt nachgewiesen werden. Ziel der Studie war es, zu prüfen, ob durch Eigenfettinjektion in das Daumensattelgelenk eine Symptomlinderung und somit ein Aufschub der definitiven chirurgischen Lösung zu erreichen ist.

Methodik: In einer Pilotstudie wurden 10 Patienten, davon 2 Männer und 8 Frauen behandelt. Das mittlere Patientenalter lag bei 54+/- 15,6 Jahren. Einschlusskriterien waren ein Alter >18 Jahre und eine symptomatische Rhizarthrose mit einem VAS von mindestens 4/10. Die abdominelle Liposuktion sowie die röntgenologisch gesteuerte Injektion von 1-2,5ml des Fettes ins Daumensattelgelenk unter Durchleuchtung wurden in Lokalanästhesie durchgeführt. Nach einer 7-tägigen Immobilisierung wurden die Patienten schmerzabhängig beübt. Die Follow-up-Untersuchungen beinhalteten Röntgenaufnahmen, Messung von Grobkraft und Pinch, ROM, Michigan Hand Questionnaire und Quick Dash und wurden jeweils nach 1, 2, 6, 12, 26 und 52 Wochen durchgeführt.

Ergebnisse: Postoperativ kam es in den ersten 2 Wochen nicht selten zu einer Schmerzzunahme (VAS Ruhe von 1 auf 1,7). Ab der 3.Woche konnten wir meist eine Schmerzreduktion beobachten, sowohl in Ruhe als auch bei Belastung. In Ruhe wurde nahezu eine komplette Schmerzfreiheit erreicht (VAS=0,3). Es konnte eine Zunahme der Grobkraft (nach 3 Monaten um 19%), als auch eine Reduktion des DASH (von 52 auf 28) erreicht werden.

Schlussfolgerung: Die Eigenfettinjektion bei Rhizarthrose ist eine innovative und vielversprechende Behandlungsoption. Die Methode ist sicher, nebenwirkungsarm und kann unter lokaler Anästhesie ambulant durchgeführt werden. Sie stellt damit einen Zwischenschritt zwischen intraartikulärer Injektionsbehandlung und Resektionsarthroplastik dar. Auch wenn mit dieser Alternative die Instabilität der fortgeschrittenen Rhizarthrose selbst nicht behandelt werden kann, deuten die vorläufigen Ergebnisse darauf hin, dass die definitive Operation zumindest für einige Zeit aufgeschoben werden kann.