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56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

24. - 26.09.2015, Ludwigsburg

Histomorphologische Betrachtungen der Bestandteile des triangulären fibrokartilaginären Komplexes

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Manuel Semisch - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Elisabet Hagert - Hand & Foot Reconstructive Surgery Center, Stockholm, Schweden
  • Marc Garcia-Elias - Institut Kaplan, Hand and Upper Extremity Surgery, Barcelona, Spanien
  • Alex Lluch - Institut Kaplan, Hand and Upper Extremity Surgery, Barcelona, Spanien
  • Susanne Rein - Berufsgenossenschaftliche Klinik „Bergmannstrost“, Plastische- und Handchirurgie und Brandverletztenzentrum, Halle (Saale), Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 20. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Ludwigsburg, 24.-26.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgh36

doi: 10.3205/15dgh36, urn:nbn:de:0183-15dgh364

Veröffentlicht: 21. September 2015

© 2015 Semisch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der trianguläre fibrokartilaginäre Komplex (TFCC) ist ein wichtiger Stabilisator des distalen Radioulnar- und des Ulnocarpalgelenkes.

Methodik: Die sieben Komponenten des TFCC, nämlich der Discus triangularis, die Ligamenta radioulnaria palmare et dorsale, ulnolunatum und ulnotriquetrum, die Sehnenscheide des Musculus extensor carpi ulnaris (SS-ECU) und das Meniscus Homolog, wurden elf Leichenhänden entnommen und in fünf Ebenen im longitudinalen Verlauf der Strukturen histologisch aufgearbeitet. In der Hämatoxylin-Eosin-Färbung erfolgte eine gewebemorphologische Untersuchung. Elastische Fasern wurden in der Elastica van Gieson-Färbung bestimmt. Blutgefäße wurden mit dem Antikörper smooth muscle actin erfasst.

Ergebnisse: Die Fasermorphologie der Strukturen ließ sich in straff parallel, straff durchflechtend, gemischt parallel und gemischt durchflechtend differenzieren. Die SS-ECU wies überwiegend gemischt paralleles Gewebe auf. Das Meniskus Homolog stellte sich mit einer unregelmäßigen bindegewebigen Struktur dar, wobei lockeres Bindegewebe überwog. Das Ligamentum ulnotriquetrum war gemischt parallel strukturiert und ging distal in einen durchflechtenden Verlauf über. Das Ligamentum ulnolunatum zeigte auch eine gemischt parallele Struktur, die Faserbündel waren jedoch dichter und elastische Fasern weniger vorhanden als im Ligamentum ulnotriquetrum. Der Discus triangularis bestand aus Faserknorpel mit straff durchflechtenden Fasern. Gefäße stellten sich nur im ulnaren Anteil des Discus triangularis dar. Die Ligamenta radioulnaria palmare et dorsale bestanden vorwiegend aus straff parallelem Kollagengewebe.

Schlussfolgerung: Die Morphologie der TFCC-Komponenten spiegelt die mechanischen Eigenschaften als Antwort auf Belastungen, denen sie ausgesetzt sind, wider. Straff parallele Fasern der Ligamenta radioulnaria palmare et dorsale weisen auf einen starken unidirektionalen mechanischen Widerstand hin. Die Ligamenta ulnolunatum et ulnotriquetrum und die SS-ECU besitzen mit einer gemischt parallelen Struktur eine höhere Adaptationsfähigkeit an Belastungen. Das Meniskus Homolog stellte sich locker strukturiert als bindegewebiger Puffer dar. Der straff durchflechtende Faserknorpel charakterisierte die multidirektionale Zug- sowie Druckbelastungen des Discus triangularis.