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56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

24. - 26.09.2015, Ludwigsburg

Die perkutane Nadelfasziotomie (PNF) – eine Analyse von 152 Fällen (2011–2014)

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Claas Christopher Pawelek - Schön Klinik München Harlaching, München, Deutschland
  • Claus J. Deglmann - Schön Klinik München Harlaching, München, Deutschland
  • Bernhard Lukas - Schön Klinik München Harlaching, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 20. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Ludwigsburg, 24.-26.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgh33

doi: 10.3205/15dgh33, urn:nbn:de:0183-15dgh333

Veröffentlicht: 21. September 2015

© 2015 Pawelek et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die perkutane Nadelfasziotomie (PNF)zur Behandlung des M. Dupuytren ist als Technik seit den 70er Jahren von J. L. Lermusiaux beschrieben.

In Deutschland konnte sich die PNF zunächst nicht entscheidend durchsetzen, spätestens seit EU-Zulassung der Kollagenase-Behandlung 2011 ist sie aber auch hierzulande als kostengünstige minimalinvasive Alternative verbreitet.

In den Jahren 2011 bis 2014 verzeichnete unser Zentrum einen deutlichen Anstieg der PNF-Prozeduren. Der Einsatz der Kollagenase stagnierte im gleichen Zeitraum auf niedrigem Niveau (u.a. durch Probleme der Kostenübernahme bzw. den deutschlandweiten Vertriebsstop).

Nach Erreichen einer Fallzahl von >100 stellte sich uns die Frage nach objektivem und subjektivem Erfolg der PNF. Insbesondere interessierte dabei die Patienteneinschätzung unter den Gesichtspunkten Akzeptanz der OP, funktionelles Ergebnis und Alltagseinsatzfähigkeit.

Methodik: Aufgrund der hohen Patientenzahl haben wir uns für eine retrospektive telefonische Patientenbefragung entschieden.

Hierzu wurde ein Patientenfragebogen entwickelt, der sechs mit 1–10 zu bewertende Items (Zufriedenheit mit der OP, Schmerzen bei der OP, aktuelle Schmerzen, Beweglichkeit vor der OP, aktuelle Beweglichkeit, Verbesserung der Beweglichkeit) umfasst. Zusätzlich werden Komplikationen (Gefühlsstörungen, Wundheilungsstörung), funktionelle Maße (Abstand zur Tischkante bzw. Abstand zur Hohlhand in cm) weiterer Verlauf (offene OP geplant oder durchgeführt) und abschließende Bewertung (Empfehlung des Eingriffs) abgefragt.

Um die Alltagseinsatzfähigkeit zu messen, wurde die deutsche validierte Version des URAM-Score ausgewählt.

Dieser erfasst die Patientenzufriedenheit auf dem Boden der Einschätzung von neun verschiedenen Items der Alltagseinsatzfähigkeit.

Die Ergebnisse werden statistisch ausgewertet und interpretiert.

Ergebnisse: In den Jahren 2011 bis 2014 wurden in unserem Zentrum 152 PNF-Prozeduren vorgenommen, im wesentlichen im Stadium 1 nach Tubiana (zum Vergleich: 18 Kollagenase-Behandlungen sowie 285 offene Aponeurektomien im gleichen Zeitraum). Die telefonische Erhebung wird erst im Juni 2015 abgeschlossen, bisher kristallisiert sich jedoch eine hohe Toleranz des Verfahrens mit einer moderaten Rezidivrate heraus.

Schlussfolgerung: Die telefonische Erhebung wird uns ein erstes klares Bild vermitteln, inwiefern unser Patientengut die PNF als Verfahren akzeptiert und welche funktionellen Ergebnisse zu erwarten sind. Ggf. ermutigen die Ergebnisse zu einer Erweiterung der Indikationsstellung.