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Digitale Erfassung umfangreicher Datensätze am Beispiel von 163 Handgelenksarthroskopie-Berichten
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Veröffentlicht: | 21. September 2015 |
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Fragestellung: Die Arthroskopie als minimalinvasive Operationstechnik ist aus der modernen Handchirurgie nicht mehr wegzudenken. Um das Ausmaß ihres Nutzens und das Spektrum ihrer Anwendungsgebiete zu quantifizieren wurden retrospektiv 163 Arthroskopien des Handgelenks analysiert. Da sich das Sammeln dieser Daten aufgrund der hohen Zahl an Merkmalen in einer regulären Matrix als sehr unübersichtlich gestaltet, haben wir ein Formular mit Microsoft Access erstellt und gleichzeitig dort auch die automatische Berichterstellung integriert.
Methodik: Es wurden retrospektiv 163 Fälle analysiert, die alle im Zeitraum vom 01.07.13 bis zum 15.05.15 operiert wurden. Über Kontrollkästchen, Options- und Textfelder ist es möglich direkt und übersichtlich Identifikationsdaten der Patienten, OP-Indikation und Prä-OP Diagnostik, sowie Zugangswege, intraoperative Befunde und durchgeführte Therapien in das erstellte Formular einzutragen. Es wurden insgesamt 100 Items erfasst. Die Aktualisierung der im Hintergrund verknüpften Datenbank erfolgt automatisch. Mit Hilfe eines eigens in Visual Basic for Applications geschriebenen Programmes ist es nun möglich per Knopfdruck eine automatische Übersicht in Form eines PDFs zu erstellen. Sämtliche Daten können aus Microsoft Access zur weiteren Analyse in alle bewährten Statistiktools (z.B. Microsoft Excel oder SPSS) exportiert werden.
Ergebnisse: Das Verhältnis von Männern und Frauen unseres Patientenguts ist annähernd 1:1. Das Durchschnittsalter beträgt 39±16 Jahre. Es wurden fast doppelt so viele Arthroskopien an der rechten Hand durchgeführt wie an der Linken. Die am häufigsten gestellten Diagnosen sind mit 19% Chondromalazien am Handgelenk, gefolgt von Ganglien (16,6%) und traumatischen Bandrupturen (15,3%). Die Naht am TFCC (12,9%) und die Ganglionexzision (11,0%) sind die am häufigsten druchgeführten Prozeduren.
Schlussfolgerung: Die statistische Auswertung eines großen Datenkollektivs mit 100 Merkmalen pro Patient ist durch diese einheitliche Datenerfassung deutlich effizienter gestaltet als in einer regulären Datenmatrix, welche sich auch auf Grund der Unübersichtlichkeit bei so vielen Merkmalen als unzuverlässiger gestaltet. Die vorgestellte automatisierte Dokumentationsmethode ermöglicht im klinischen Alltag eine Zeitersparnis. Sie hat sich als nützliches Tool der OP-Dokumentation erwiesen, die eine rasche Auswertung und Qualitätssicherung auch großer Datenmengen gewährleistet.