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56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

24. - 26.09.2015, Ludwigsburg

Einfluss einer maximalen oder submaximalen Anstrengung auf die Kraftverteilung der Hand

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Marion Mühldorfer-Fodor - Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt a.d. Saale, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt a.d. Saale, Deutschland
  • Eren Cenik - Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt a.d. Saale, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt a.d. Saale, Deutschland
  • Thomas Mittlmeier - Abteilung für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinik Rostock, Rostock, Deutschland
  • Jörg van Schoonhoven - Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt a.d. Saale, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt a.d. Saale, Deutschland
  • Karl Josef Prommersberger - Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt a.d. Saale, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt a.d. Saale, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 20. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Ludwigsburg, 24.-26.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgh27

doi: 10.3205/15dgh27, urn:nbn:de:0183-15dgh276

Veröffentlicht: 21. September 2015

© 2015 Mühldorfer-Fodor et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Verändert ein bewusst vorgetäuschter Kraftverlust die Kraftverteilung der Hand beim Zylindergriff?

Methodik: 54 gesunde Probanden (27 Männer und 27 Frauen, alle Rechtshänder) wurden in zwei Sitzungen mit dem Manugraphy System untersucht. Letzteres besteht aus drei Zylindern mit je 10, 15 und 20cm Umfang, welche mit einer Drucksensoren-Matrix ummantelt sind. Pro Sitzung drückten die Probanden die Zylinder mit der einen Hand mit der maximal möglichen Kraft, mit der Gegenseite sollte mit nur ca. 2/3 bis 3/4 der möglichen Kraft gedrückt werden um einen Kraftverlust vorzutäuschen. Die Seite der submaximalen Kraftanwendung wurde bei der ersten Sitzung per Los bestimmt, bei der zweiten Sitzung wurde die Seite gewechselt.

Es wurde sowohl Gesamt-Griffkraft als auch die Druckverteilung in 7 anatomischen Arealen der Greiffläche der Hand (Daumen, vier Finger, Thenar, Hypothenar) gemessen. Der prozentuale Anteil dieser Areale an der Kraftübertragung der gesamten Handfläche wurde ermittelt.

Der prozentuale Anteil jedes Greifflächen-Areals wurde einzeln statistisch mittels Wilcoxon-Test ausgewertet: Zunächst wurden die mit der maximal möglichen Kraft erzielten Ergebnisse rechts und links verglichen, diese dann jeweils mit jenen bei vorgetäuschtem Kraftverlust sowohl mit derselben, als auch mit der gegenseitigen Hand.

Ergebnisse: Die Probanden wandten beim vorgetäuschten Kraftverlust wesentlich weniger Kraft auf als angestrebt, durchschnittlich 30-41% der maximal möglichen Kraft. Beim Vergleich der Kraftverteilung unterschieden sich die beiden Hände bei maximaler Kraftanstrengung beidseits mit dem kleinen und großen Zylinder in keinem der 7 Greifflächen-Arealen, aber in 2 Arealen beim mittleren Zylinder. Beim Vergleich der maximalen und submaximalen Anstrengung mit der rechten Hand fanden sich mit dem kleinen/mittleren/großen Zylinder jeweils 3/4/5 Areale signifikant unterschiedlich, mit der linken Hand 1/3/4 Areale. Bei rechts maximaler und links submaximaler Anstrengung unterschied sich die Kraftverteilung in 3/3/5 Arealen der Greiffläche signifikant. Umgekehrt, bei links maximaler und rechts submaximaler Anstrengung unterschieden sich 2/5/7 Areale.

Schlussfolgerung: Die Kraftverteilung der Hand ändert sich bei vorgetäuschtem Kraftverlust, wobei diese am deutlichsten mit dem großen Zylinder des Manugraphy Systems nachweisbar ist.