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56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

24. - 26.09.2015, Ludwigsburg

Die Bedeutung des SPECT/CT in der Diagnostik bei Carpal boss

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Martina Greminger - Luzerner Kantonsspital, Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Luzern, Schweiz
  • Klaus Strobel - Luzerner Kantonsspital, Klinik für Nuklearmedizin und Radiologie, Luzern, Schweiz
  • Itai Pasternak - Luzerner Kantonsspital, Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Luzern, Schweiz
  • Dominique Merky - Luzerner Kantonsspital, Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Luzern, Schweiz
  • Elmar Fritsche - Luzerner Kantonsspital, Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Luzern, Schweiz
  • Urs Hug - Luzerner Kantonsspital, Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Luzern, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 20. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Ludwigsburg, 24.-26.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgh08

doi: 10.3205/15dgh08, urn:nbn:de:0183-15dgh084

Veröffentlicht: 21. September 2015

© 2015 Greminger et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der Carpal boss wurde erstmalig im Jahre 1931 beschrieben als Knochenvorsprung an der Basis der Metacarpalia am Zeige- oder Mittelfinger. Dieser kann an den betreffenden Carpo-Metacarpalgelenken zu degenerativen Veränderungen und entsprechenden Symptomen führen. Zur bildgebenden Diagnostik wird in der Regel das konventionelle Röntgenbild, die Computertomographie oder die Magnetresonanztomographie eingesetzt. Diesen Modalitäten gemeinsam ist eine fehlende Aussagekraft bezüglich metabolischer Aktivität des Carpal boss. Deshalb untersuchten wir in unserer Studie den diagnostischen Aussagewert des SPECT/CT.

Methodik: Retrospektiv wurden insgesamt 24 Handgelenke in 21 Patienten mit planarer Knochenszintigraphie und SPECT/CT untersucht. Als Radiotracer wurde 99m-Tc-DPD (99m-Technetium-3,3-Diphosphono-1,2-Propandicarboxylsäure) verwendet. Der Anreicherungsgrad wurde in vier Stufen eingeteilt: 0 = keine, 1 = wenig, 2 = mässig, 3 = viel. Die Resultate wurden mit Befunden von anderen radiologischen Modalitäten (konventionelles Röntgenbild, Computertomographie und Magnetresonanztomographie) sowie klinischen Befunden verglichen.

Ergebnisse: In 4 Fällen war der Carpal boss am Zeigefinger lokalisiert, in 17 Fällen am Mittelfinger und in 3 Fällen an beiden Fingern. In der planaren Knochenszintigraphie waren 12 Fälle (50%) aktiv, im SPECT/CT 18 Fälle (75%). Insgesamt waren 17 Fälle symptomatisch und 7 Fälle asymptomatisch. Von den 17 symptomatischen Fällen waren in der planaren Knochenszintigraphie 10 Fälle (59%) aktiv, im SPECT/CT 14 Fälle (82%). Der mittlere Anreicherungsgrad lag dort bei 1.9. Von den 7 asymptomatischen Fällen waren in der planaren Knochenszintigraphie 2 Fälle (29%) aktiv, im SPECT/CT 4 Fälle (57%). Der mittlere Anreicherungsgrad lag in dieser Gruppe bei 1.25. In der Computertomographie konnte der Carpal boss bei allen Patienten nachgewiesen werden. Eine Magnetresonanztomographie lag bei 7 Patienten vor, jedoch konnte der Carpal boss nur bei 5 Patienten nachgewiesen werden. Dies entspricht einer Sensitivität von 71%. Ein konventionelles Röntgenbild lag bei allen 17 Patienten vor, der Nachweis des Carpal boss gelang bei 10 Patienten. Dies entspricht einer Sensitivität von 59%.

Schlussfolgerung: Das SPECT/CT liefert wichtige morphologische und metabolische Informationen zur Einschätzung von Patienten mit Carpal boss. Die Befunde dieser Untersuchung haben insbesondere einen hohen Stellenwert im Entscheidungsalgorithmus für die Therapiewahl.