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56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

24. - 26.09.2015, Ludwigsburg

Handgelenks-Arthrodese mit dem APTUS® Arthrodesensystem oder der AO Arthrodesenplatte – erste vergleichende Ergebnisse aus Ludwigshafen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Philipp Schönle - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • J. Frederik Hernekamp - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Thomas Kremer - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Ulrich Kneser - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Berthold Bickert - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 20. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Ludwigsburg, 24.-26.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgh03

doi: 10.3205/15dgh03, urn:nbn:de:0183-15dgh036

Veröffentlicht: 21. September 2015

© 2015 Schönle et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Arthrodese des Handgelenks ist ein etabliertes Verfahren bei fortgeschrittener posttraumatischer, degenerativer oder entzündlicher Destruktion des Karpus. Die 1994 entwickelte und bis dato bei uns standardmäßig eingesetzte AO-Arthrodesenplatte führte zu zufriedenstellenden Ergebnissen, musste allerdings regelhaft bei Schmerzen über dem CMC-3-Gelenk nach ossärer Konsolidierung wieder entfernt werden. Die neu entwickelte winkelstabile Arthrodesenplatte (APTUS® 2,5mm low profile wrist fusion plate) fixiert die distale Karpalreihe, ohne die CMC-Gelenke zu überschreiten. Erste Ergebnisse zeigten bei 5 von 10 nachuntersuchten Patienten eine schmerzhafte Überbeweglichkeit des CMC 3 Gelenks, bei sonst begrenzt zufriedenstellenden Ergebnissen bezüglich Handgelenksrestbeweglichkeit und Grobkraft. Jetzt werden die Ergebnisse nach einem durchschnittlichen Follow-up von 18 Monaten im Vergleich mit 10 Patienten, die die herkömmliche AO-Platte erhalten hatten, präsentiert

Methodik: Untersucht wurden insgesamt 20 Patienten (10 APTUS®/10 AO-Platte). Neben dem klinischen Verlauf wurden funktionelle Parameter (Unterarmrotation, Kraft) sowie die Schmerzen und Einschränkungen im Alltag der Patienten (VAS, DASH Score, Krimmer wrist score) ermittelt.

Ergebnisse: Zwei der neuen Implantate mussten im Verlauf entfernt werden, in einem Fall bei Lockerung und unvollständiger Durchbauung, im zweiten Fall bei Beschwerden aufgrund palmar überstehender Schrauben und Irritationen am Ramus superficialis Nervi Radialis. Die Schmerzen im Bereich des CMC-3-Gelenks reduzierten sich deutlich bei weiterhin hoher Beweglichkeit. Bezüglich des DASH Scores (47,13 vs. 42,75 Punkte) und Krimmer Wrist Scores (42,5 vs. 45 Punkte) erzielen beide Plattensysteme vergleichbare Ergebnisse.

Schlussfolgerung: Im erweiterten Follow-up musste nur ein ATPUS® Implantat wegen unvollständiger Durchbauung entfernt werden. Die anfänglich bei der Hälfte der untersuchten Patienten bestehenden Schmerzen im ausgesparten CMC-3-Gelenk waren bis auf einen Patient deutlich zurückgegangen. Bezüglich der funktionellen Parameter sowie der untersuchten Scores zeigen beide Implantate vergleichbare Werte. Somit stellt das APTUS® Arthrodesensystem eine Alternative zur herkömmlichen Platte dar, unter Erhalt der Beweglichkeit im CMC-3-Gelenk und ohne notwendige Metallentfernung nach ossärer Konsolidierung.