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55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

09. - 11.10.2014, Baden-Baden

Bestimmung der Mechanorezeptoren im triangulären fibrokartilaginären Komplex der menschlichen Hand

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Susanne Rein - Universitatsklinikum “Carl Gustav Carus”, UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Manuel Semisch
  • Marc Garcia-Elias
  • Alex Lluch
  • Hans Zwipp
  • Elisabet Hagert

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 19. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Baden-Baden, 09.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgh31

doi: 10.3205/14dgh31, urn:nbn:de:0183-14dgh314

Veröffentlicht: 7. Oktober 2014

© 2014 Rein et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie war es die Verteilung und das Vorkommen der Mechanorezeptorentypen im humanen triangulären fibrokartilaginären Komplex (TFCC) mit immunhistochemischen Markern zu untersuchen, um mehr Einblick in die propriozeptiven Funktionen des distalen Radioulnargelenkes (DRUG) zu gewinnen.

Methodik: Der TFCC von elf humanen Leichenhandgelenken wurde untersucht, bestehend aus der Sehnenscheide der Extensor carpi ulnaris-Sehne (SS-ECU), dem Meniscoid, dem Discus triangularis (DT), den Ligamenta radioulnare palmare (PRUL) et dorsale (DRUL) sowie dem Ligamentum (Lig.) ulnolunatum (UL) und dem Lig. ulnotriquetrum (UTq). Die Mechanorezeptoren wurden entsprechend der Klassifikation nach Freemann und Wyke in der Immunhistochemie des neurotrophinen Rezeptors p75, des S-100 Protein und des Protein Gen Produkt 9,5 bestimmt. Blutgefäße wurden mit dem immunhistochemischen Marker smooth muscle actin analysiert. Ruffini-Endigungen, Pacini-Korpuskeln, Golgi-ähnliche Endigungen sowie nichtklassifizierbare Korpuskeln wurden in jeweils 5 Schnittebenen pro Präparat als totale Zellzahl pro Schnitt gezählt und anschließend als Anzahl/cm2 auf die Gewebefläche adjustiert.

Ergebnisse: Freie Nervenendigungen waren der prädominante Mechanorezeptor und signifikant häufiger als alle anderen Typen der sensorischen Nervenendigungen (jeweils p<0,0001), gefolgt von den nichtklassifizierbaren Korpuskeln, den Ruffini-Endigungen, den Pacini-Korpuskeln und den Golgi-ähnlichen Endigungen. Der DT enthielt signifikant weniger freie Nervenendigungen (jeweils p≤0,001) und Blutgefäße (jeweils p≤0,001) als die SS-ECU, das Meniscoid, das UTq sowie die DRUL/ PRUL. Weiterhin besaß der DT signifikant weniger nichtklassifizierbare Korpuskeln als die SS-ECU und das Meniscoid (jeweils p=0,002). Signifikant mehr Blutgefäße wurden im PRUL im Vergleich zum UL (p=0,002) und zum DRUL (p=0,001) gesehen. Die intrastrukturelle Analyse zwischen allen 5 Schnittebenen der jeweiligen Präparate ergab keine signifikanten Unterschiede im Auftreten aller Mechanorezeptoren.

Schlussfolgerung: Freie Nervenendigungen sind der prädominante Mechanorezeptortyp, welche die herausragende Stellung der Nozizeption im TFCC verdeutlicht. Der DT ist von allen Strukturen des TFCC am Geringsten innerviert, was seine mechanische Funktion zeigt. Das UL hat ebenfalls vorwiegend mechanische Aufgaben, währenddesssen durch das Vorhandensein aller Mechanorezeptorentypen im UTq, im DRUL und PRUL deren wichtige Rolle für die funktionelle Stabilität des DRUG impliziert wird.