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55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

09. - 11.10.2014, Baden-Baden

Abhängigkeit des subjektiven, objektiven und sozioökonomischen Outcomes in einer spezialisierten Handrehabilitation vom Beginn der Rehabilitation bei unterschiedlichen Diagnosen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Michael Millrose - Unfallkrankenhaus Berlin, Abteilung für Hand-, Replantations- und Mikrochirurgie, Berlin, Deutschland
  • Frank Eichenauer
  • Ariane Asmus
  • Andreas Eisenschenk

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 19. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Baden-Baden, 09.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgh30

doi: 10.3205/14dgh30, urn:nbn:de:0183-14dgh301

Veröffentlicht: 7. Oktober 2014

© 2014 Millrose et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Es wurden die Behandlungsergebnisse einer spezialisierten Handrehabilitation in Hinblick auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Outcome und Eintrittszeitpunkt der Patienten in die Rehabilitationsmaßnahme bei verschiedenen Verletzungen retrospektiv ausgewertet.

Methodik: Die Daten von 76 Patienten mit Handverletzungen wurden analysiert, die sich im Zeitraum vom 01.01.2010 bis 27.10.2010 in der teilstationären Handrehabilitation des Zentrums für spezialisierte rehabilitative Medizin des Unfallkrankenhauses Berlin in Behandlung befanden.

Das Patientenkollektiv wurde in eine Gruppe mit Rehabilitationsbeginn innerhalb von 120 Tagen nach Verletzung und eine Gruppe mit Rehabilitationsbeginn von mehr als 120 Tagen nach Verletzung eingeteilt. In beiden Gruppen folgte eine weitere Differenzierung in die Diagnosegruppen Fingerverletzungen, Handgelenksverletzungen und CRPS. Die Behandlungsinhalte der Rehabilitationsmaßnahme waren in beiden Gruppen identisch. Es wurden die drei Messzeitpunkte Beginn und Ende der Rehabilitationsmaßnahme sowie 14 Wochen ± 2 Wochen nach Ende der Rehabilitationsmaßnahme definiert. Im Rahmen der Erhebungen wurden objektive Messwerte zur Ermittlung des ROM, TAM, Mayo-Wrist-Scores sowie der Grobkraft und die subjektiven Parameter des DASH-Scores, EQ-5D sowie EQ-5D/VAS ermittelt. Als sozioökonomischer Outcome-Parameter wurde der Eintritt der Arbeitsfähigkeit definiert und miterfasst.

Ergebnisse: Die Analyse der erhobenen Daten resultierte in statistisch signifikanten Differenzen zwischen den beiden Gruppen. So wurden für die Gruppe der frühzeitig in die Rehabilitationsmaßnahme eingetretenen Patienten über den Nachuntersuchungs-zeitraum sowohl bessere subjektive, insbesondere den DASH-Score betreffend, als auch bessere objektive Ergebnisse, bezüglich des ROM mit statistisch hochsignifikanter Differenz, festgestellt. In der statistischen Aufarbeitung der einzelnen Diagnosegruppen in Relation zum Rehabilitationsbeginn konnten ebenfalls statistisch signifikant differente Ergebnisse festgestellt werden.

Des Weiteren fand sich in der frühen Rehabilitationsgruppe eine statistisch signifikant höhere Anzahl von tatsächlich arbeitsfähigen Patienten, sowohl zum Ende der Rehabilitationsmaßnahme als auch zum Nachuntersuchungszeitpunkt.

Schlussfolgerung: Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass bei komplexen Handverletzungen ein früher Rehabilitationsbeginn in einer entsprechend spezialisierten Einrichtung schneller ein subjektiv besseres Outcome, früher ein optimiertes objektiv funktionelles Outcome (Beweglichkeit, Kraft) sowie schneller und in größerer Anzahl Arbeitsfähigkeit erwarten lässt.

Mit einer verkürzten Behandlungszeit und einem rascheren Wiedereintritt der Arbeitsfähigkeit lassen sich wesentliche sozioökonomische Vorteile annehmen