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Die radioscapholunäre Teilarthrodese: besser als ihr Ruf?
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2014 |
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Fragestellung: Die radioscapholunäre (RSL-) Teilarthrodese bei nicht-rheumatischen Patienten kommt vor allem bei posttraumatischen Zuständen mit radiocarpaler Arthrose zur Anwendung. Mit Abstützung auf eine frühere Arbeit [1] möchten wir Patienten mit erweiterten Verläufen von bis zu 31 Jahren vorstellen. Zudem möchten wir einen kurzen Ueberblick über die Literatur bieten sowie einige es-sentielle Gedanken zur Biomechanik einbringen. Insgesamt ist das Ziel, eine Lanze für einen Eingriff zu brechen, der eine geringe Popularität geniesst.
Methodik: Wir stellen drei (maximal vier) Patienten mit Verläufen von 22–31 Jahren nach RSL-Arthrodese vor. Diese Patienten stehen aus einer Serie von ursprünglich 11 Patienten (Operation zwischen 1976 und 1988) für Verlaufskontrollen noch zur Verfügung. Klinische und radiologische Parameter wurden 1990, 2000, 2006 sowie 2014 (ausstehend) erfasst: DASH score, Bewegungsumfang, Kraft und konventionelle Röntgenbilder.
Anhand der Literatur werden die Langzeiterfolge nach RSL-Arthrodese beurteilt. Zudem bietet die Literatur interessante Aspekte bezüglich Biomechanik.
Ergebnisse: Die Resultate aus dem Jahr 2006 (publiziert wie oben erwähnt) zeigten drei sehr stabile Verläufe mit einer Nachkontrollzeit von 24 Jahren (22–28 Jahre). Der DASH-Wert betrug im Jahr 2000 30 (9–49), 2006 21 (13–32). Die Bewegungs-Amplitude Flexion-Extension betrug 51° im Jahre 1990, 57° 2000 und 52° 2006. Die Grobkraft mit dem JAMAR Dynamometer betrug 1990 93% der ge-sunden Gegenseite, 2000 84% und 2006 88%. Die Röntgenverläufe zeigten insbesondere progrediente Arthrosezeichen im STT-Gelenk ohne klinische Korrelate.
Unter Resektion des distalen Scaphoidpoles resultiert eine verminderte Komplikationsrate sowie eine verbesserte Beweglichkeit. Für die physiologische Bewegungsachse der dart thrower's motion entstehen durch eine RSL-Arthrodese kaum Einschränkungen.
Schlussfolgerung: Die korrekt durchgeführte RSL-Arthrodese erlaubt stabile Langzeitverläufe auch bei handwerklich tätigen Patienten mit guten Werten für Kraft und Beweglichkeit. Durch die Resektion des distalen Scaphoidpoles kann die gefürchtete radioscaphoidale Pseudarthrose vermieden und die Beweglichkeit verbessert werden.