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55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

09. - 11.10.2014, Baden-Baden

Die arthroskopische Synovialektomie der Fingergrund- und Mittelgelenke bei Rheumatoider Arthritis

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Margarethe Kittel - Klinikum Mittelbaden, Baden-Baden Annaberg, Abteilung für Handchirurgie, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Baden-Baden, Deutschland
  • Nicola Borisch

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 19. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Baden-Baden, 09.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgh06

doi: 10.3205/14dgh06, urn:nbn:de:0183-14dgh064

Veröffentlicht: 7. Oktober 2014

© 2014 Kittel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die seit 2009 gesammelten Erfahrungen mit der arthroskopischen Synovialektomie der Fingergrund (MP)- und Mittelgelenke (PIP) bei Rheumatoider Arthritis (RA) sollen objektiviert werden. Die Indikationsstellung der Autoren soll erläutert werden.

Methodik: Von 2009 bis 2011 wurden 35 Patienten mit Rheumatoider Arthritis an den MP- und/ oder PIP-Gelenken arthroskopisch synovialektomiert. Die Indikation wurde bei isolierten Synovialitiden der MP- oder PIP-Gelenke gesehen, bei denen noch keine biomechanische Veränderung wie die Ulnardeviation der Grundgelenke mit Subluxation der Strecksehnen oder Knopfloch- bzw. Schwanenhalsdeformitäten der Finger eingetreten waren. Es handelte sich um 33 weibliche und zwei männliche Patienten mit Durchschnittsalter von 51 Jahren. Von den 75 arthroskopierten Gelenken waren 61 MP- und 14 PIP-Gelenke. Die Patienten wurden nach durchschnittlich 22,5 Monaten telefonisch befragt. Sie wurden nach den prä- und postoperativen Schmerzen auf der NRS (Numerische Rating Skala 1-10) und nach ihrer Zufriedenheit mit dem Eingriff befragt. Das präoperative radiologische Stadium der Gelenkveränderung wurde erfasst und nach dem Larsen-Stadium (Grad 0-5) eingeteilt.

Ergebnisse: Die Patienten mit RA berichteten über präoperative Schmerzen der arthroskopierten Gelenke in Ruhe und bei Belastung von durchschnittlich 6,0 , postoperativ von 2,7. Sie waren mit 94,7% der Arthroskopien zufrieden, mit 60 der 61 MP- und mit 12 der 14 PIP-Synovialektomien. Bei 58 der MP-Gelenke im Larsen Stadium 0-4 wurde 100% Zufriedenheit, bei 3 Fällen im Stadium 4 67% Zufriedenheit erzielt. Bei einem PIP-Gelenk im Stadium 1 und 13 im Stadium 3 wurden 100% Zufriedenheit, bei 6 im Stadium 1 und 5 im Stadium 2 83% respektive 60% Zufriedenheit erzielt.

Schlussfolgerung: Mit der arthroskopischen Synovialektomie der MP- mehr noch als der PIP-Gelenke kann bei Patienten mit RA eine erhebliche Schmerzreduktion und hohe Zufriedenheit erzielt werden. Bei fortschreitender radiologischer Gelenkveränderung scheinen die Ergebnisse etwas schlechter zu sein. Die bisher veröffentlichten Erfahrungen mit der arthroskopischen Synovialektomie der Fingergelenke sind spärlich und das Verfahren nicht weit verbreitet. Grundsätzlich muß der Stellenwert der arthroskopischen Synovialektomie der Fingergelenke noch etabliert werden.