Artikel
Das mikrovaskulär angeschlossene osteochondrale Femurtransplantat zur Rekonstruktion des destruierten proximalen Kahnbeinpols
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 7. Oktober 2014 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Ist es möglich mit einem mikrovaskulär angeschlossenen osteochondralen Femurspan den zerstörten proximalen Kahnbeinpol erfolgreich zu ersetzen und so eine Rettungsoperation zu vermeiden?
Methodik: Von 9/2011–4/2013 ersetzten wir bei 30 männlichen Patienten mit einem Durchschnittsalter von 28 (18–51) Jahren den destruierten Kahnbeinpol mit einem osteochondralen Femurspan. 3mal lag ein M. Preiser, 27mal eine teils mehrfach voroperierte Pseudarthrose vor. Nach durchschnittlich 14 (4–27) Monaten konnten wir 23 Patienten umfassend röntgenologisch und klinisch – inklusive DASH- und mod. Mayo Wrist Score – nachuntersuchen. Von 5 Patienten liegen nur radiologische, von 2 Patienten keinerlei Befunde vor.
Ergebnisse: Bei 23 Patienten (77%) kam es zur knöchernen Heilung, 5 entwickelten eine Pseudarthrose. 8 ungeplante Revisionseingriffe, inkl. einer Fasziotomie bei Kompartmentsyndrom, waren bei 5 Patienten erforderlich. 2mal wurden Exostosen abgetragen und einmal eine Schraube bei Sinterung entfernt. 3 Patienten benötigten eine mediokarpale Teilarthrodese. Die Hebedefektmorbidität war gering – ein Patient benötigte einen Revisionseingriff nach Einlage von Knochenwachs. Radiologisch zeigten 9 Patienten Zeichen einer SL-Insuffizienz, andererseits konnten SL-Bandregenerate mit stabilem Karpus nachgewiesen werden. Der DASH-Score lag durchschnittlich bei 19, der MMWS bei 75 Punkten. Die Analyse der Misserfolge zeigte mit Ausnahme eines Falles technische Schwierigkeiten dieses hochkomplexen Eingriffes als Ursache.
Schlussfolgerung: Der mikrovaskuläre osteochondrale Femurspan erlaubt eine vollwertige Rekonstruktion des proximalen Kahnbeinpoles. Misserfolge können jedoch nicht generell ausgeschlossen werden. Abzuwarten bleiben die Langzeitergebnisse auch im Hinblick auf die Hebedefektmorbidität.