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55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

09. - 11.10.2014, Baden-Baden

Ergebnisse der Versorgung von Skaphoidpseudarthrosen mittels Kirschner-Draht-Osteosynthese mit Spongiosa

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Michael Schlageter - BG Unfallklinik Frankfurt, Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • I. M. Mehling
  • M. Friemann
  • M. Sauerbier

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 19. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Baden-Baden, 09.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgh01

doi: 10.3205/14dgh01, urn:nbn:de:0183-14dgh019

Veröffentlicht: 7. Oktober 2014

© 2014 Schlageter et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Sowohl Skaphoidfrakturen als auch Skaphoidpseudarthrosen werden häufig operativ mit einer Doppelgewindeschraube versorgt. Zur Stabilisierung von sehr kleinen Skaphoidteilen mit Spongiosatransplantaten ist dies nicht immer möglich. Hier können Kirschner-Drähte zur Anwendung kommen. In der Literatur wird hiermit eine knöcherne Konsolidierung zwischen 77% und 97% beschrieben. Ziel der vorliegenden Studie ist die Auswertung der eigenen Mittel- bis Langzeitergebnisse mit dieser Methode.

Methodik: Zwischen 2002 und 2013 wurden 68 Patienten (65 Männer, 3 Frauen) mit einer Skaphoidpseudarthrose operativ mittels Spongiosaplastik und Kirschner-Draht-Osteosynthese versorgt. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation lag bei 27,5 Jahren. Die Skaphoidfraktur lag im Durchschnitt 14 Monate zurück (2–102 Monate). 7 Patienten hatten eine Pseudarthrose nach erfolgloser Osteosynthese. In 22,5% der Fälle bestand eine Pseudarthrose im proximalen, in 48,5% im mittleren und in 29% der Fälle im distalen Drittel der Skaphoide. Sowohl Diagnose als auch knöcherne Konsolidierung wurden im CT evaluiert.

Ergebnisse: Eine knöcherne Konsolidierung zeigte sich bei 91% der Pseudarthrosen nach durchschnittlich 14,5 (6–59) Wochen. Die postoperative Ruhigstellung erfolgte im Schnitt für 14,5 Wochen. An Komplikationen wurden 1x ein Bruch eines Titandrahtes sowie 3x Drahtdislokationen beobachtet. Alle Pseudarthrosen im proximalen Skaphoidbereich heilten, 4 Pseudarthrosen im mittleren sowie 1 im distalen Drittel heilten nicht.

Das funktionelle Ergebnis wird aktuell im Rahmen einer Nachuntersuchung ermittelt.

Schlussfolgerung: Die operative Versorgung von kleinen Teilen des Skaphoids bei Pseudarthrose mittels Spongiosaplastik und parallel gebohrten Kirschner-Drähten stellt ein Alternativverfahren bei technisch schwierig zu fixierenden sehr kleinen Skaphoidfragmenten dar. Bei größeren Defekten des Skaphoids, wenn Doppelgewinde-Schrauben in den verbliebenen kleinen Skaphoidanteilen keinen ausreichenden Halt mehr finden, kann diese Technik eingesetzt werden.