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54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10.10. - 12.10.2013, Düsseldorf

Makroreplantationen der oberen Extremität

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Sabine Michaela Scheld - Klinikum Bremen-Mitte, Plastische Chirurgie, Bremen, Deutschland
  • Siri Hollenberg - Universitätsklinik Magdeburg, Plastische Chirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • Can Cedidi - Klinikum Bremen-Mitte, Plastische Chirurgie, Bremen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Düsseldorf, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgh60

doi: 10.3205/13dgh60, urn:nbn:de:0183-13dgh602

Veröffentlicht: 7. Oktober 2013

© 2013 Scheld et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Verbesserungen im Arbeitsschutz haben die Inzidenz von Makroreplantationen reduziert.

Makroreplantationen sind eine anspruchsvolle Herausforderung sowohl in der initialen Operation als auch in der Nachbehandlung.

Ziel: Ergebnisse von Makroreplantationen

Methodik: Von 2005 bis 2012 wurden 9 Makroreplantationen und 2 Mittelhandreplantationen an unserer Klinik durchgeführt. Neben der initialen Operation wurden die Folgeoperationen und die Erlössituation evaluiert. Die Patienten wurden nach dem Dash Score, der Visuellen Analog Skala (VAS) (0=keine Schmerzen; 10=starke Schmerzen), der klinischen Funktion und der subjektiven Zufriedenheit (0=nicht zufrieden; 10=sehr zufrieden) nachuntersucht.

Ergebnisse: 9 von 11 Replantationen waren erfolgreich. Ein Unterarm musste nach 2 Wochen reamputiert werden. Ein Oberarm wurde am Folgetag amputiert. Bei 8 der 11 Patienten wurden Folgeeingriffe durchgeführt. Es ergab sich ein Durchschnittswert von 6 Eingriffen (Min. 0; Max. 19).

Bei 3 Patienten wurden mikrochirurgische Folgeeingriffe notwendig, um die entstandenen Substanzdefekte zu rekonstruieren. Die mittlere Verweildauer lag bei 42 Tagen (Min.10 Tage; Max. 99 Tage). Bei den erfolgreichen Replantationen konnte eine Greiffunktion bei 8 von 9 Patienten wiederhergestellt werden. Beim initialen stationären Aufenthalt konnte im Durchschnitt eine DRG von 23.143,28 Euro erzielt werden (Min. 14.174,35; Max. 45.513,41). Auf der VAS ergab sich ein Mittelwert von 3 (Min. 0; Max. 6) wobei sich kein Unterschied zwischen den erfolgreich Replantierten und den Patienten mit Prothese ergab. In der Gruppe der erfolgreich Replantierten lag die subjektive Zufriedenheit bei 7 von 10 Punkten. In der Gruppe der amputierten Patienten bei 6 von 10 Punkten. Der Dash Score variierte aus verschiedenen Gründen erheblich.

Schlussfolgerung: Ausgedehnte Weichteilschäden mit Muskelnekrosen oder ein Plexusausriss sind die Grenzen der Replantation. Folgeeingriffe zur Rekonstruktion sind in den meisten Fällen notwendig. Aufwendige Replantationen mit nachfolgenden Rekonstruktionseingriffen können sehr gute funktionelle Ergebnisse und eine hohe Patientenzufriedenheit ergeben. Entscheidend für das Ergebnis ist neben der erfolgreichen mikrochirurgischen Rekonstruktion die individuelle frühfunktionelle Nachbehandlung.