gms | German Medical Science

54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10.10. - 12.10.2013, Düsseldorf

Die Koinzidenz von Lunatummalazie und distaler Radiusfraktur – wieviel Therapie ist sinnvoll?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author presenting/speaker Bernd Krieg - Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Plastische Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Regensburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Düsseldorf, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgh52

doi: 10.3205/13dgh52, urn:nbn:de:0183-13dgh520

Veröffentlicht: 7. Oktober 2013

© 2013 Krieg.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Fragestellung: Wir berichten über 3 Fälle einer bis zum Frakturzeitpunkt nicht diagnostizierten Lunatummalazie im Stadium III b nach Lichtman. Es handelt sich um junge Männer (21–24 Jahre), die zusätzlich eine distale Radiusfraktur erleiden und eine Ellenminusvarianz aufweisen. In einem Fall handelt es sich um eine intraartikuläre Extensionsfraktur und in zwei Fällen um eine Reversed Bartonfraktur. Alle Patienten waren vor der Verletzung konkurrenzfähig berufstätig und geben auf Nachfrage eine prätraumatische Bewegungseinschränkung und belastungsabhängige Beschwerden an.

Bringt bei der Konstellation fortgeschrittene Lunatummalazie, Radiusfraktur und Ellenminusvarianz eine Radiusverkürzung zusätzlich zur Osteosynthese der distalen Radiusfraktur einen Vorteil?

Methodik: Bei einem Patienten erfolgt nach einer Handgelenksarthroskopie lediglich die Reposition der distalen Radiusfraktur und die dazugehörige winkelstabile Plattenosteosynthese.

In den beiden anderen Fällen wird zusätzlich über denselben palmaren Zugang eine Verkürzungsosteotomie zum Ausgleich der Ellenminusvarianz vorgenommen. Maßnahmen am fragmentierten Lunatum oder an der radialen Handwurzel erfolgen nicht.

Wir überblicken einen Nachbeobachtungszeitraum von 18–30 Monaten. Die Nachuntersuchung erfolgt klinisch und bildgebend. Außerdem wird der DASH erhoben.

Ergebnisse: Alle Patienten kehren ohne weitere Operation in ihren ursprünglichen Beruf mit körperlicher Tätigkeit zurück. Die Funktion ist vor allem bei den Patienten mit zusätzlicher Radiusverkürzung unerwartet gut. Der Bewegungsumfang für Extension und Flexion beträgt mindestens 45°-0°-50°. In der Röntgendiagnostik sind bei allen Patienten die Frakturen und die Osteotomien verheilt. Eine Progredienz der Lunatummalazie zeigt sich in keinem Fall.

Schlussfolgerung: Trotz der längeren OP-Zeit bei zeitgleicher Verkürzungsosteotomie würden wir diese bei Ellenminusvarianz erneut durchführen, da die Patienten hiervon zu profitieren scheinen.