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54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10.10. - 12.10.2013, Düsseldorf

Karpometakarpales Überlastungssyndrom – eine typische Erkrankung des Eishockeysports?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Sebastian Kluge - Schulthess Klinik, Obere Extremitäten/Handchirurgie, Zürich, Schweiz
  • Stephan Schindele
  • Daniel Herren

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Düsseldorf, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgh50

doi: 10.3205/13dgh50, urn:nbn:de:0183-13dgh505

Veröffentlicht: 7. Oktober 2013

© 2013 Kluge et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Kontusionsbedingte Schmerzen des Handgelenkes sind im Eishockeysport keine seltene Entität. Immer wieder werden aber auch Handgelenksschmerzen beobachtet, die das Karpometakarpalgelenk der radialen Langfingerstrahlen betreffen und im Sinne einer Überlastungssymptomatik auftreten.

Methodik: In der letzten Eishockeysaison wurden insgesamt 10 Profi-Eishockeyspieler in unserer handchirurgischen Sprechstunde behandelt. Sämtliche Spieler hatten eine Handgelenksproblematik, die in 7 Fällen das Karpometakarpalgelenk II bzw. III betraf. Nach Ausschluss der Patienten, die ein direktes Trauma erlitten hatten, verblieben vier, deren Schmerzen ohne erinnerliche Ursache aufgetreten waren und klinisch und radiologisch untersucht wurden.

Ergebnisse: Sämtliche Schmerzen traten in den Karpometakarpalgelenken II und III auf und konnten in zwei Fällen auf ein Impingement (MRI) zurückgeführt werden. In einem der vier Fälle trat eine Traumatisierung eines Carpe bossu (CT) auf, bei einem Spieler kam es sogar zu einer nicht dislozierten Basisfraktur des Os metacarpale III (CT).

Schlussfolgerung: Die Überlastungssymptomatik des CMC-II- bzw. CMC-III-Gelenkes scheint eine typische Entität im Eishockeysport zu sein. Gründe mögen vielfältig sein, liegen aber vermutlich überwiegend in Härte des Schlägermaterials und Schlagmechanismus begründet. Hierbei wird der Stock vor dem Puck auf dem Eis aufgeschlagen und erzeugt durch eine peitschenartige Vorwärtsbewegung des gebogenen Stockende das Vorwärtsschleudern der Scheibe. Vermutlich aufgrund der Tatsache, dass das CMC-II und -III-Gelenk durch seine straffen Bandanbindungen immobiler ist als die CMC-Gelenke der beiden ulnaren Strahlen, wird ein repetitives Impingement im jeweiligen dorsalen Gelenkanteil angenommen. Inwiefern diese Überlastungssymptomatik zusätzlich durch repetitive Kontusionen verstärkt wird, ist unklar, aufgrund einer nicht unerheblichen Anzahl von Kontusions-bedingten Beschwerden in unserem Patientengut muss sie aber angenommen werden.