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54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10.10. - 12.10.2013, Düsseldorf

Bewegungsanalyse des Handgelenks nach distaler Radiusfraktur

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sebastian Gehrmann - Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Mostafa Barakat
  • Mohssen Hakimi
  • Jan Grassmann
  • Achim Schädle
  • Joachim Windolf

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Düsseldorf, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgh43

doi: 10.3205/13dgh43, urn:nbn:de:0183-13dgh438

Veröffentlicht: 7. Oktober 2013

© 2013 Gehrmann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bewegungseinschränkungen des Handgelenks nach distalen Radiusfrakturen können auch nach Ausheilung verbleiben. Das Ziel dieser Arbeit war, diese Veränderungen durch eine Bewegungsanalyse des Handgelenks bei Patienten nach Ausheilung der Frakturen zu untersuchen.

Methodik: Eine 3D-Bewegungsanalyse der Handgelenke, basierend auf biaxialer Elektrogoniometrie, wurde bei 28 Probanden nach einseitiger, intraartikulärer distaler Radiusfraktur durchgeführt. Der DASH-Score lag zum Untersuchungszeitpunkt bei 16,7 Punkten. Nach Anlage der Elektrogoniometer führten die Probanden mehrfache maximale Zirkumduktionsbewegungen beider Handgelenke aus. Anschließend wurden die kontinuierlich gemessenen Winkeldaten durch ein speziell erzeugtes MatLab-Programm zu einer Zirkumduktionshülle umgewandelt, aus der weitere statistische Winkeldaten rekonstruiert werden konnten. Die Werte in Radial-Ulnarabduktion und Extension-Flexion wurden aus der Zirkumduktionshülle abgelesen und die Gesamtbeweglichkeit als Fläche innerhalb der Zirkumduktionshülle berechnet. Die erreichten Werte der gesunden und erkrankten Seite wurden mittels Student´s t-test verglichen.

Ergebnisse: Es fand sich eine signifikante Bewegungseinschränkung an den erkrankten Handgelenken im Vergleich zu den gesunden Gegenseiten entlang der Hauptbewegungsrichtungen in Extension-Flexion und für die Flächen innerhalb der Zirkumduktionshüllen (59,1% Fläche imVergleich der kranken zur gesunden Seite, p<0.01). Das gesamte Bewegungsausmaß in Extension-Flexion lag bei 109,5° auf der gesunden und bei 79,7° auf der Seite der Fraktur (p<0.01).

Schlussfolgerung: Die vorgestellte Methode ist geeignet auch geringe Unterschiede der Handgelenkbeweglichkeit nachzuweisen. Nach distalen Radiusfrakturen können Bewegungseinschränkungen der betroffenen Handgelenke verbleiben, die gegebenenfalls nicht durch herkömmliche Bewegungsmessungen mit manuellen Goniometern gemessen werden können.