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54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10.10. - 12.10.2013, Düsseldorf

Ausbildung eines Neohandgelenkes bei zweitgradig offener Luxation des Handgelenkes und Radiustrümmerfraktur – Einzelfalldarstellung eines komplikationsbehafteten Verlaufs

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Nicole Drummer - BG Klinik Bergmannstrost, Plastische- und Handchirurgie, Brandverletztenzentrum, Halle/ Saale, Deutschland
  • Ralf Schmidt
  • Frank Siemers

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Düsseldorf, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgh40

doi: 10.3205/13dgh40, urn:nbn:de:0183-13dgh408

Veröffentlicht: 7. Oktober 2013

© 2013 Drummer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Beschrieben wird der Fall eines 42-jährigen Mannes, der im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit 2011 aus 3 m von einer Leiter stürzte. Hierbei zog er sich eine zweitgradig offener Luxation des Handgelenkes und Radiustrümmerfraktur links zu. Bei komplikationsbehaftetem Verlauf mit Dislokation und Plattenbruch und Ablehnung einer Arthrodese durch den Patienten bestand das Behandlungsziel in einer maximalen konservativen Therapie und Anpassung von individuellen Orthesen, um eine bestmögliche Selbständigkeit in den ADL und Reintegration im Beruf zu erreichen.

Methodik: Nach primärer operativer Versorgung mit Fixateur extern und winkelstabiler palmarer Radiusplatte sowie Scaphoidverschraubung kam es im Verlauf zum Plattenbruch, Dislokation des distalen Radiusanteils und Subluxation im Handwurzelbereich. Bei Sprengung des distalen Radioulnargelenkes und relativem Ulnavorschub von 1,5 cm zeigte sich eine drohende Perforation der Ulna distal. Eine Arthrodese lehnte der Patient bei guter Beweglichkeit ab. Lediglich die Resektion des distalen Ulnaanteils wurde durchgeführt.

Der Patient wurde anschließend in der speziellen handtherapeutischen Rehabilitation in unserem Haus auftrainiert. Individuelle Orthesen zur Stabilisierung des Handgelenkes wurden angefertigt.

Ergebnisse: Nach komplikationsbehaftetem Verlauf einer schwersten Verletzung im Handgelenksbereich zeigt sich die enorme Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers in einer Ausbildung eines Neohandgelenkes. Durch Ausschöpfung der konservativen Möglichkeiten zeigt sich eine gute Funktion. Die Reintegration des Patienten in das berufliche und soziale Umfeld konnte erreicht werden.

Schlussfolgerung: Trotz massiver Schädigung im Handgelenke zeigte sich mit intensiver physio-, ergo- sowie trainingstherapeutischer Beübung im Rahmen einer speziellen handtherapeutischen Rehabilitation eine gute Funktion, mit der der Patient sowohl im Alltag als auch im Berufsleben uneingeschränkt zurecht kommt.

Dieser Fall demonstriert eindrücklich, was durch eine individuelle Rehabilitation erreicht werden kann.