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54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10.10. - 12.10.2013, Düsseldorf

Besseres Outcome durch kombinierte periphere Dekompression und supraclaviculäre Rippenresektion beim Thoracic Outlet Syndrome

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Claudia Bauer - Kantonsspital Glarus, Chirurgie, Glarus, Schweiz
  • Reinhold Stober

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Düsseldorf, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgh34

doi: 10.3205/13dgh34, urn:nbn:de:0183-13dgh340

Veröffentlicht: 7. Oktober 2013

© 2013 Bauer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Inwiefern beeinflusst die periphere Nervendekompression die postoperative Patientenzufriedenheit nach supraclaviculärer Rippenresektion bei Thoracic Outlet Syndrome?

Methodik: Retrospektive Datenanalyse von 139 Patienten mit Thoracic Outlet Syndrome, bei denen von Januar 2002 bis Januar 2013 durch denselben Operateur (R. Stober) eine supraclaviculäre Rippenresektion durchgeführt wurde (20 bilaterale Eingriffe (14%); insgesamt 159 Operationen)

Ergebnisse: Der Anteil weiblicher Patienten betrug 63%, das durchschnittliche Alter 37 Jahre (20 bis 66 Jahre). 88% gaben intermittierende Parästhesien an, gefolgt von diffusen Schmerzen in 77%, wobei 59% über subjektive Schwäche klagten. Nur bei 6% war eine Handatrophie objektivierbar. In 5% lagen Halsrippen vor. Die Symptomdauer reichte von 6 Monaten bis über 20 Jahre.

Postoperative Komplikationen traten in 4,4% auf (7x nach 159 Eingriffen, 2x (1,2%) wurde eine Re-Operation (Hämatom/Nachblutung) notwendig). Es traten keine Plexusläsionen auf.

104 Fälle standen zur Analyse der Ein-Jahres-Ergebnisse zur Verfügung. 87% beurteilten das postoperative Ergebnis als gut oder sehr gut. Nach einem Jahr waren noch 81% zufrieden. 13% äusserten nach einem Jahr Restbeschwerden, hauptsächlich Symptome eines Carpaltunnel- oder Sulcus ulnaris-Syndroms.

Es wurden mehrere Untergruppen analysiert. Von den 27 Fällen, bei denen vor der supraclaviculären Rippenresektion eine periphere Nervendekompression durchgeführt wurde, waren 86% mit dem Operationsergebnis zufrieden, nach einem Jahr 82%, wobei hier von 11% Restbeschwerden beklagt wurden. 53 Fälle hatten nur eine Rippenresektion. In dieser Gruppe zeigten sich initial 86% zufrieden, nach einem Jahr noch 79%, wobei 9% Restbeschwerden äusserten.

Die besten Ergebnisse waren in der Untergruppe der gleichzeitigen Rippenresektion und peripheren Dekompression zu beobachten (18%). Von 19 Fällen waren 18 (95%) postoperativ und 17 (90%) nach einem Jahr mit dem Ergebnis zufrieden. Nur ein Patient berichtete von ulnaren Parästhesien nach einem Jahr (5%).

Schlussfolgerung: Bei Vorliegen eines Thoracic Outlet Syndrome mit «multiple crush» Problematik verspricht die kombinierte supraclaviculäre Rippenresektion und periphere Nervendekompression bessere Ein-Jahres-Ergebnisse.