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54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10.10. - 12.10.2013, Düsseldorf

Weichteildefektdeckung am Fingerendglied durch homodaktyle Insellappen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Horst Zajonc - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Holger Bannasch
  • Georgios Koulaxouzidis
  • Niklas Iblher
  • G. Björn Stark

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Düsseldorf, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgh12

doi: 10.3205/13dgh12, urn:nbn:de:0183-13dgh121

Veröffentlicht: 7. Oktober 2013

© 2013 Zajonc et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Ziele der Behandlung von Defekten des Fingerendgliedes sind der Längenerhalt und die Wiederherstellung der Sensibilität, das Vermeiden von schmerzhaften Neuromen und Gelenkeinsteifungen, sowie das Erreichen eines akzeptablen ästhetischen Ergebniss.

Zur Deckung von Weichteildefekten am Finger im Endglied- und Endgelenkbereich stehen dem handchirurgisch tätigen Operateur verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Bei der Auswahl gilt es die Hebedefektmorbidität, die Notwendigkeit der postoperativen Immobilisierung und die Möglichkeit der Resensibilisierung zu beachten.

Methodik: In dieser retrospektiven Untersuchung werden 18 Patienten mit Fingerkuppen- und dorsalen Endgelenkdefekten vorgestellt, die durch einen homodaktylen, neurovaskulär gestielten Insellappen versorgt wurden.

Ergebnisse: 3 Patienten erhielten einen homodaktylen, neurovaskulär gestielten Vorschublappen, 4 Patienten diesen Lappen im Gegenstromprinzip und 11 Patienten diesen Lappen im Gegenstrompronzip mit Resensibilisierung durch Koaptation des Fingernervs.

Der Hebedefekt wurde in allen Fällen durch ein freies Vollhauttransplantat gedeckt. Die Mobilisierungsbehandlung konnte bereits nach 4–5 Tagen begonnen werden.

12 Lappen zeigten eine primäre, komplikationslose Einheilung, 1 Lappen erlitt eine oberflächliche Epidermolyse, die nochmals mit Vollhaut gedeckt wurde. Die resensibilsierten, homodaktylen Insellappen erreichten eine statische Zweipunktediskrimination von im Mittel 8,7 mm.

Die Rückkehr an den Arbeitsplatz erfolgte in der Regel nach 4 Wochen.

Schlussfolgerung: Wir sehen in dem homodaktylen, vaskulär gestielten Insellappen eine gute Alternative, da keine unverletzten Finger einbezogen werden müssen, eine Resensibilisierung erfolgen kann, eine frühfunktionelle Nachbehandlung ermöglicht wird und es sich hier um ein relativ sicheres, einzeitiges Verfahren handelt, welches eine frühe Rückkehr an den Arbeitsplatz ermöglicht.